das Kirchenjahr

3. Sonntag nach Trinitatis

Das Wort der Versöhnung

Proprium

Beschreibung:
Der 3. Sonntag nach Trinitatis stellt in gewisser Weise die Fortsetzung des 2. Sonntags nach Trinitatis dar, denn nun geht es um die offenen Arme, die den empfangen, der schon lange eingeladen ist. Die Gleichnisse vom „Verlorenen” oder die Geschichte vom Zachäus unterstreichen dies sehr deutlich. Gott will die Sünder selig machen, darum geht es, und er hindert keinen einzelnen, zu ihm zu kommen.
Eingangsvotum:
Das Gleichnis vom verlorenen Schaf zeigt uns am 3. Sonntag nach Trinitatis, dass Gott gerade dem nachgeht, der in seiner Sünde gefangen ist. Wir freuen uns darüber, dass auf diese Weise auch Menschen zu seiner Gemeinde hinzukommen, die uns erst fremd und unbehaglich waren. Durch die Liebe Gottes, die in gleicher Weise uns wie ihnen gilt, werden wir fähig, diesen Menschen liebend zu begegnen.
oder
Gott geht dem Sünder nach – das sagt uns das Gleichnis vom Verlorenen Schaf. Das Gleichnis vom Verlorenen Sohn deutet auf die vergebende Liebe Gottes hin. In allem erleben wir: Gott will nicht den Tod des Sünders, sondern dass er sich bekehre und lebe (Ez 33, 11). Dazu hat er seinen Sohn in die Welt gesandt, damit wir seine Gnade erfahren und durch seine Barmherzigkeit zum Leben gelangen.
Wochenspruch:
Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. (Lk 19, 10)
Wochenlied:
Jesus nimmt die Sünder an (EG 353)
Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt (
LPfGLieder und Psalmen für den Gottesdienst - Ergänzungsheft zum EG 2018
17; NB-EG 585; HN-EG 638)
Musikvideo zu „Jesus nimmt die Sünder an” von Detlef Korsen
Musikvideo zu „Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt” von Thomas Schwarz
Weitere Liedvorschläge
Antiphon:
Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat! (Ps 103, 1-2) oder
Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr über die, die ihn fürchten. (Ps 103, 13)
Halleluja-Vers:
Barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und von großer Güte. (Ps 103, 8)
Vorschläge zur Gottesdienstgestaltung:
Versöhnung zu zeigen ist nicht einfach. Gewiß kann man sich gegenseitig die Hand geben oder gar in die Arme fallen, aber im Gottesdienst geschieht dies ja doch meist nur zwischen Menschen, die sich gar nicht unbedingt versöhnen müssen. Wenn es die Gelegenheit erlaubt, könnte man daran denken, Außenseiter mit in den Gottesdienst zu bringen, denen die Versöhnung so noch nicht nahegebracht wurde. Aber solche Menschen, die dann auch bereit sind, im Gottesdienst zu erscheinen, lassen sich nur sehr schwer finden - wenn überhaupt. Versöhnung wird symbolisiert durch das Abendmahl, darin feiern wir unsere Versöhnung mit Gott.
Kyriegebet:
Allmächtiger Gott, wir sind Sünder, das ist wahr. Darum kommen wir zu dir, weil wir allein auf deine Güte und Gnade vertrauen. Denn nirgends sonst als bei dir ist die Vergebung.
Wir rufen dich an:
Kollektengebet (Tagesgebet):
Gott, himmlischer Vater - Du bist barmherzig und gnädig, geduldig und von großer Güte. Wir danken dir, dass du uns unsere Schuld nicht anrechnest, sondern durch das Kreuz deines Sohnes Jesus Christus deine Liebe offenbar werden lässt. Wir bitten dich: hilf uns, dass wir dies auch immer neu erfahren und dich loben und preisen in Ewigkeit. Durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Amen
oder
Herr Gott, himmlischer Vater, du rufst uns mit Namen, damit wir umkehren und auf deinen Wegen gehen. Hilf, dass wir deinen Ruf hören und annehmen. Lass uns nicht ruhen in dem Bemühen, deine Gebote zu halten und Gerechtigkeit und Recht zu üben, damit dein Wille in dieser Welt geschehe. Durch deinen Sohn Jesus Christus, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit. Amen
Bach-Kantaten:
BWV 21 - Ich hatte viel Bekümmernis (III)
BWV 135 - Ach Herr, mich armen Sünder (I, III)
Anmerkungen:
Am 1., 2. und 3. Sonntag nach Trinitatis besteht im Rahmen der Perikopenordnung die Möglichkeit, das Buch Jona in Gänze auszulegen. Aufgrund der Struktur der Perikopenreihe ist das Buch Jona dabei für jeden Sonntag in einer anderen Reihe. Um eine durchgängige Auslegung zu ermöglichen, verlässt man also zwangsläufig wenigstens an zwei der drei Sonntage die aktuelle Reihe. Das hat zur Folge, dass man in den Folgejahren, wenn ein Kapitel des Jonabuches dran sein müsste, auch einen anderen Text nehmen kann.
Liturgische Farbe:
Grün

Biblische Texte (Perikopen)


Psalm:
103, 1-13 (
LPfGLieder und Psalmen für den Gottesdienst - Ergänzungsheft zum EG 2018
87)
I:
Epistel
1. Tim 1, 12-17 (Gott, dem ewigen König, dem Unvergänglichen und Unsichtbaren, der allein Gott ist, sei Ehre und Preis in Ewigkeit!)
II:
Altes Testament
Mi 7, 18-20 (Wo ist solch ein Gott, wie du bist, der an seinem Zorn nicht ewig festhält, denn er ist barmherzig!)
III:
Lk 15, 1-10 (Es wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen.)
IV:
Ez 18, 1-4.21-24.30-32 (= Hes 18, 1-4.21-24.30-32) (Meinst du, dass ich Gefallen habe am Tode des Gottlosen, spricht Gott der Herr, und nicht vielmehr daran, dass er sich bekehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt?)
V:
Jona (3,10); 4,1-11 (Mich sollte nicht jammern Ninive, eine so große Stadt?)
VI:
Evangelium
Predigttext
Lk 15, 1-3.11b-32 (Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße.)
M:
Joh 6, 37-40
C:
Jona 4