Das Trinitatisfest leitet die unberechtigterweise sogenannte "festlose
Zeit" ein. Selbst ist es jedoch ein sehr bedeutendes Fest, geht es bei der
Trinität doch um die dogmatische Erklärung zu dem Phänomen der Gottheit
Jesu und des Geistes. Während Geister sonst nur Untertanen der Götter
sind, wird hier der Geist zur Gottheit erhoben. Viel problematischer für Nicht-Christen
ist immer die Behauptung gewesen, dass Jesus Gottes Sohn und damit Gott ist,
also keine Sohnschaft im üblichen Sinne. An diesem Sonntag soll diesem Problem
nachgegangen werden, wobei freilich grundsätzlich zu sagen ist, dass die
Predigt nicht in eine dogmatische Vorlesung verwandelt werden darf. Am Trinitatisfest
geht es vielmehr ganz konkret darum, die Vielfältigkeit, in der Gott unter
uns Menschen wirkt, zu feiern.
Die Predigttexte gehen alle nicht direkt auf die Dreifaltigkeit ein, da diese erste
dogmatisch wesentlich später entwickelt wurde. Nur trinitarische Formeln (wie
"Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes") tauchen im
Neuen Testament schon auf.
Klicken Sie hier für die Anregungen für alle Predigtreihen (soweit vorhanden)
IV - Röm 11, (32)33-36[Denn] Gott hat alle eingeschlossen
in den Ungehorsam, damit er sich aller erbarme.
33 O welch eine Tiefe des Reichtums,
beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unbegreiflich sind seine Gerichte
und unerforschlich seine Wege! 34
Denn "wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen?"
(Jesaja 40,13) 35 Oder "wer
hat ihm etwas zuvor gegeben, dass Gott es ihm vergelten müsste?" (Hiob 41,3)
36 Denn von ihm und durch ihn und zu
ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen.
Anregung folgt später
Liedvorschläge zur Predigt:
Die Nacht ist vorgedrungen (EG 16, 1.4-5)
Wer ist hier, der vor dir besteht (EG 64, 3-6)
Komm, Gott Schöpfer, Heilger Geist (EG 126)
Gelobet sei der Herr (EG 139 - Wochenlied!)
Brunn alles Heils, dich ehren wir (EG 140)
Allein Gott in der Höh sei Ehr (EG 179)
Nun jauchzet dem Herren, alle Welt (EG 288)
Großer Gott, wir loben dich (EG 331)
Gott wohnt in einem Lichte (EG 379)
Der du bist drei in Einigkeit (EG 470)
Dass du mich einstimmen läßt (KHW-EG 580)
Dreieiniger Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist, wir danken dir, dass
du uns deine Gnade erweist durch die Liebe, die du zu deiner Schöpfung und uns
Menschen hegst. Wir bitten dich: lass uns Gemeinde sein, so wie du es von uns
erwartest.
Hilf uns, dass wir einander beistehen, wenn Menschen in Not geraten sind – hier oder
in der Ferne. Lenke unseren Blick weg von uns selbst zu denen, die unseren Beistand
und unsere Hilfe brauchen, und lass nicht zu, dass die Sorge um uns selbst über allem
anderen steht.
Hilf uns, dass wir vergeben, wenn wir aneinander schuldig geworden sind. Lass uns
erkennen, dass Schuld nicht erst dann beginnt, wenn wir die Hand gegen einen anderen
erheben. Gib uns den Mut, aus zu sprechen, was wir lieber nicht aussprechen wollen,
und mache uns bereit, zu vergeben, wenn wir darum gebeten werden.
Hilf uns, dass wir einander das Heil zusprechen, das von dir kommt. Damit heil wird,
was geschunden und zerbrochen ist. Damit Leben lebenswert wird. Damit offenbar wird:
in dir ist die Fülle des Lebens!
Wir rufen dich an in der Stille und bringen vor dich, was uns bewegt:
Stille
Auf dich setzen wir unsere Hoffnung. Lass uns die Tiefe des Reichtums erahnen, der
in dir geborgen ist.
Du bist der Erhabene, und doch so nah. Du rührst uns an, und wir werden heil. Wir
preisen dich, dreieiniger Gott, mit allen Engeln und allen, die uns vorausgegangen
sind in dein Reich. Dir sei Ruhm und Ehre in Ewigkeit.
Amen
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