Der Ostermontag nimmt Bezug auf die Ereignisse unmittelbar nach der Auferstehung. Die Reaktion der Jünger und die ersten Erscheinungen Jesu stehen nun im Mittellpunkt, wobei auch die Konsequenzen der Auferstehung schon deutlich werden.
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III - Offb 5, 6-14 (s. Predigtreihe M am 1. Adventssonntag)6 Und ich sah mitten zwischen dem Thron und den vier Gestalten und mitten unter den Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande. 7 Und es kam und nahm das Buch aus der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß. 8 Und als es das Buch nahm, da fielen die vier Gestalten und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm, und ein jeder hatte eine Harfe und goldene Schalen voll Räucherwerk, das sind die Gebete der Heiligen, 9 und sie sangen ein neues Lied: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen 10 und hast sie unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden. 11 Und ich sah, und ich hörte eine Stimme vieler Engel um den Thron und um die Gestalten und um die Ältesten her, und ihre Zahl war vieltausendmal tausend; 12 die sprachen mit großer Stimme: Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob. 13 Und jedes Geschöpf, das im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meer und alles, was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! 14 Und die vier Gestalten sprachen: Amen! Und die Ältesten fielen nieder und beteten an.
Die intensive Bildersprache lässt der Phantasie freien Lauf. Hier muss
man behutsam sein und darf sich nicht verrennen.
Da haben wir
zunächst das sprichwörtliche "Buch mit sieben Siegeln". Ein Einstieg
mit diesem Sprichwort wäre vielleicht angebracht, denn darin wird ja zum
Ausdruck gebracht, dass eine Sache unklar ist und bleibt. Allerdings wendet man
diese Aussage oft mit einem Achselzucken an, wodurch gesagt wird, dass man sich
nicht weiter um dieses "Buch" bemühen will. Das ist hier aber anders: das
Buch ist ganz offensichtlich von großer Wichtigkeit: Der Verfasser der
Offenbarung ist sehr traurig ("ich weinte sehr"), als er bemerkt, dass niemand
für würdig befunden wurde, das Buch zu öffnen. Auf diesen
Unterschied zu dem sprichwörtlichen Gebrauch muss unbedingt hingewiesen
werden.
Die Aussage des Ältesten (leider in Vers 5 und damit nicht Teil
dieser Perikope) ist von Bedeutung: dass der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids,
überwunden hat, "aufzutun das Buch und seine sieben Siegel".
Mit dem
Bild des Löwen wird auf biblische Tradition (1. Mose 49, 9)
zurückgegriffen, ebenso mit der "Wurzel Davids" (z.B. Jes 4, 2 oder Jer
23, 5). Somit ist hier kein großer Deutungsspielraum gegeben.
Der Text selbst steckt auch voller Symbole: Da ist die Zahl 24
für die Ältesten (das alte und das neue Gottesvolk in Gemeinschaft), die Rauchschwaden,
die die Gebete der Heiligen darstellen (eigentlich das Räucherwerk), und
dann natürlich das Lamm, das eindeutig auf Jesus hinweist. Der Lobpreis
der Engel sollte durch ein entsprechendes Lied der Gemeinde
vergegenwärtigt werden, denn hier liegt der Schwerpunkt des Predigttextes. Diesen
Schwerpunkt sollte man auch in der Predigt setzen: „Das Lamm ist würdig, zu nehmen
Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob!
Die Verse 1-5 haben den Hinweis auf den
Löwen aus Juda, die Wurzel Davids zum Höhepunkt. Dieser "Löwe"
ist es, der würdig ist, das mit sieben Siegeln verschlossene Buch zu
öffnen. Das Buch ist von großer Wichtigkeit, warum, bleibt uns aber
verschlossen. Vielleicht ist es gerade dies: dass es ausser diesem einen keinen
gibt, der würdig ist, es zu öffnen. D.h., es gibt nur einen einzigen,
der die höchsten Voraussetzungen erfüllt. Das hieße für
die Predigt: wir sind auf diesen Einen zurückgeworfen, wir sind nicht in
der Lage, unser eigenes Schicksal in die Hand zu nehmen, weil wir dazu nicht
für würdig befunden wurden.
Der kirchenjahreszeitliche
Zusammenhang wird in dieser Perikope darin deutlich, dass endlich
einer gefunden ist, der würdig ist, dieses Buch zu öffnen. Das Lamm
ist der Auferstandene!
Wir wollen alle fröhlich sein (EG 100 - Wochenlied!)
Wir danken dir, Herr Jesu Christ (EG 107)
O Tod, wo ist dein Stachel nun (EG 113)
Wach auf, mein Herz, die Nacht ist hin (EG 114)
Er ist erstanden, Halleluja (EG 116)
Gott, aller Schöpfung heilger Herr (EG 142)
Großer Gott, wir loben dich (EG 331)
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