Der Name des Sonntags Reminiszere leitet sich vom Beginn der lateinischen Antiphon
ab: „Reminiscere miserationum tuarum, Domine, et misericordiarum tuarum
quae e saeculo sunt.” (Ps 25, 6; deutsch s. unten, wörtliche Übersetzung von „Reminiszere” hervorgehoben)
Am Sonntag Reminiszere geht es um das Verhältnis
zwischen Gott und Mensch. Das Evangelium weist hin auf die Notwendigkeit des
Menschen, sich Gott zuzuwenden und sich von der „Macht der Finsternis” zu lösen.
Das Gleichnis von den bösen Weingärtnern (Reihe V) verdeutlicht die Konsequenzen,
die beim Verbleiben in der Finsternis, d.h. der Ich-Bezogenheit, zu erwarten sind.
Wohl wissend, was sie tun, bringen die Weingärtner
den Sohn des Besitzers um, hoffend, dass sie dann den ganzen Besitz für
sich einstreichen können. Ganz offensichtlich soll das Gleichnis darauf hindeuten,
dass die Menschen, die eine Verantwortung von Gott übertragen bekommen
haben (jeder), das ihnen Anvertraute lieber als ihr Eigentum ansehen wollen und
dabei die Rechte und den Anspruch Gottes zu missachten (und damit auch seine Macht).
Die Frage dieses Sonntags und dieser Woche ist daher die, wie wir uns zu Gott stellen
wollen. Die Antwort muss jede Person für sich geben, wobei durch das Evangelium schon
klar sein dürfte, dass eine Veränderung, ja, eine Neugeburt vollzogen werden muss,
um die von Gott erwartete Antwort geben zu können.
Klicken Sie hier für die Anregungen für alle Predigtreihen (soweit vorhanden)
I - Joh 3, 14-21Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden,
15 damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.
16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab,
damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt
richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.
18 Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der
ist schon gerichtet, denn er glaubt nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.
19 Das ist aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und
die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse.
20 Wer Böses tut, der hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit
seine Werke nicht aufgedeckt werden.
21 Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, damit offenbar wird,
dass seine Werke in Gott getan sind.
Anregung folgt später
Liedvorschläge:Es kommt ein Schiff, geladen (EG 8)
Also liebt Gott die arge Welt (EG 51)
O Jesu Christe, wahres Licht (EG 72)
Nun gehören unsre Herzen (EG 93)
Allmächtiger Gott, wir sind Wiedergeborene durch das Wasser und den Heiligen Geist. Wir vertrauen
auf deine Liebe und Gnade, die durch das Kreuz Jesu Christi offenbar wurden. Wir bitten dich:
Lass uns die Tiefe deiner Weisheit erkennen, die im Kreuz deines Sohnes sichtbar wird. Vergib
uns allen Kleinmut, den Mangel an Selbstvertrauen und die Sehnsucht nach Erfolg und Macht.
Hilf uns, ganz auf deine Güte zu vertrauen.
In diesem Vertrauen bitten wir dich:
sei du bei denen, die Unrecht erfahren um ihres Glaubens willen: lass sie in deiner Gemeinde
Zuflucht finden, dass ihnen Gerechtigkeit widerfährt; stärke ihren Glauben.
Sei du bei denen, die nichts aus der Geschichte lernen wollen, und führe sie zu deiner
Gemeinde, damit sie das Geschenk deiner Liebe erkennen und annehmen.
Sei du bei denen, die durch Naturkatastrophen zu Schaden gekommen sind.
Falle denenn in den Arm, die meinen, mit Waffengewalt ihre Interessen durchsetzen zu können.
Schenke Bereitschaft, einander mit Vertrauen zu begegnen und in Frieden einander zu begegnen.
Sei du bei denen, deren Wünsche und Hoffnungen im Laufe ihres Lebens nicht erfüllt wurden und
darüber verbittert sind: lass sie durch deine Gemeinde Anerkennung und Trost erfahren,
damit sie frei werden von aller Enttäuschung und von allem, was sie bedrängt und ängstigt.
Sei du bei denen, die vor sich selbst und vor der Welt Angst haben, die sich scheuen vor der
Erkenntnis der Wahrheit, die du uns durch das Evangelium offenbarst, und lass sie durch deine
Gemeinde Ermutigung und Stärkung erfahren.
Sei du bei denen, die fern von uns sind, und doch so nah – verbunden im Glauben: wir denken
an die Christen in der ganzen Welt, vor allem die, die verfolgt werden: lass sie ihren Mut
nicht verlieren. Sei ihnen nahe, stärke sie durch deinen Geist.
Sei du bei den Kranken und Einsamen in unserer Gemeinde: lass sie dein Heil erfahren.
Herr Gott, du willst uns gebrauchen. So rufe du uns an den Ort, wo wir helfen können, und
segne du unser Reden und Tun.
Nimm dich unser gnädig an. Rette und erhalte uns, denn dir allein gebührt Ruhm, Ehre und
Anbetung, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen
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