Der Apostel Matthias (der Name bedeutet „Gottesgeschenk”)
wurde erst nach der Auferstehung, aber vor der Ausgießung des
Heiligen Geistes durch Los an die Stelle des Judas Iskarioth gestellt (Apg 1, 15-26).
Die Zwölfzahl musste wieder hergestellt werden, da sie Symbol für die
Fülle des Gottesvolkes war; aber so, wie Israel in zwölf Stämme
geteilt war, so bildeten doch diese zwölf wiederum die Einheit
und Gemeinschaft, die im Gottesdienst ihr Zentrum hat. Die jeweiligen Apostel zeigen keine deutliche
Zugehörigkeit zu jeweils einem Stamm Israels; vielmehr symbolisiert ihre Zahl
allein die Fülle des Gottesvolkes, das aus Juden und Heiden zusammenkommt.
Dass die Wahl durch ein Los geschah und nicht durch Abstimmung, zeigt, dass die Apostel
bemüht waren, Gottes Stimme an erster Stelle in dieser Entscheidung
Raum zu geben, so dass letztlich Christus selbst den zwölften Jünger auf's neue
berufen hat.
Die Überlieferung über Matthias ist unsicher. Er soll bis nach Äthiopien
vorgedrungen sein, aber in Judäa den Märtyrertod erlitten haben: nach
qualvoller Steinigung erhielt er den Todesschlag durch ein Beil. Daher sind seine Zeichen
Steine und das Beil.
Kaiserin Helena hat nach der Legende bei ihrem Besuch des Heiligen Landes die Gebeine
Matthias' gefunden und nach Trier überführt. Über der
Grabstätte wurde später die Matthiaskirche errichtet.
Die orthodoxe Kirche feiert sein Gedenken am 9. August.
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VI - Apg 1, 15-26Und in den Tagen trat Petrus auf unter den Brüdern – es war aber eine Menge beisammen von etwa hundertzwanzig – und sprach: 16 Ihr Männer und Brüder, es musste das Wort der Schrift erfüllt werden, das der Heilige Geist durch den Mund Davids vorausgesagt hat über Judas, der denen den Weg zeigte, die Jesus gefangen nahmen; 17 denn er gehörte zu uns und hatte dieses Amt mit uns empfangen. 18 Der hat einen Acker erworben mit dem Lohn für seine Ungerechtigkeit. Aber er ist vornüber gestürzt und mitten entzweigeborsten, sodass alle seine Eingeweide hervorquollen. 19 Und es ist allen bekannt geworden, die in Jerusalem wohnen, sodass dieser Acker in ihrer Sprache genannt wird: Hakeldamach, das heißt Blutacker. 20 Denn es steht geschrieben im Psalmbuch (Psalm 69,26; 109,8): „Seine Behausung soll verwüstet werden, und niemand wohne darin”, und: „Sein Amt empfange ein andrer.” 21 So muss nun einer von diesen Männern, die bei uns gewesen sind die ganze Zeit über, als der Herr Jesus unter uns ein- und ausgegangen ist 22 – von der Taufe des Johannes an bis zu dem Tag, an dem er von uns genommen wurde –, mit uns Zeuge seiner Auferstehung werden. 23 Und sie stellten zwei auf: Josef, genannt Barsabbas, mit dem Beinamen Justus, und Matthias, 24 und beteten und sprachen: Herr, der du aller Herzen kennst, zeige an, welchen du erwählt hast von diesen beiden, 25 damit er diesen Dienst und das Apostelamt empfange, das Judas verlassen hat, um an den Ort zu gehen, wohin er gehört. 26 Und sie warfen das Los über sie und das Los fiel auf Matthias; und er wurde zugeordnet zu den elf Aposteln.
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Liedvorschläge:Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist (EG 126)
Heilger Geist, du Tröster mein (EG 128)
„Mir nach”, spricht Christus, unser Herr (EG 385)
Befiehl du deine Wege (EG 361)
Herr, wir stehen Hand in Hand (
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