Drei "Berufungen" sind vom Apostel Andreas überliefert:
Zunächst dringt das Wort Johannes des Täufers an sein Ohr: Siehe,
das ist Gottes Lamm! Auf dieses Wort hin folgt Andreas Jesus nach. (Joh 1,
35-41)
Dann, nachdem er zu seiner Arbeit zurückgekehrt war, ist Andreas wohl zusammen
mit Petrus, seinem Bruder, in die Nachfolge Jesu berufen worden: Jesus ließ
sich von Simon aufs Meer fahren, um so besser den Leuten predigen zu können.
Nach einem erfolgreichen Fischzug, den sie auf das Wort Jesu hin taten, folgte Simon
mit der Besatzung seines Bootes Jesus nach. Zu der Besatzung gehörte auch Andreas
(Lk 5, 1-11).
Zum drittenmal wird Andreas ausdrücklich berufen auf die Weise, die uns
allen bekannt ist. Jesus sagt: Folget mir nach; ich will euch zu Menschenfischern
machen! (Mk 1, 14-18 Par). Für Andreas ist diese Verheißung schon
früh in Erfüllung gegangen. Er wird auch als "Seelenführer"
bezeichnet, denn in Joh 1, 41f ist bezeugt, dass er seinen Bruder Simon zum
Herrn geführt habe. Auch den Jungen mit den Gerstenbroten (Joh 6, 8f) und die
Griechen (Joh 12, 22) führt er Jesus zu.
In den Namenreihen der Apostel wird Andreas oft an vierter Stelle genannt, so
dass man ihn zu denen zählen darf, die dem Herrn besonders nahestanden.
Die Väter überliefern, dass Andreas das Evangelium durch Armenien,
Kurdistan und in die Gegend des Schwarzen Meeres getragen hat. Dann wandte er sich
in das Land der Skyten im Westen, wo er den Nomaden und Jägern in ihren Zelten
das Evangelium verkündigte. So kommt es, dass die Kirche in Russland
ihn als ihren Apostel verehrt.
Später kommt Andreas nach Paträ in Achaja und bleibt dort, wobei er
eine große Gemeinde um sich sammelt. Der Statthalter aber lädt ihn vor
seinen Richterstuhl, und das überlieferte Gespräch zeigt deutlich, dass
die Predigt vom Kreuz vor den Menschen Torheit, aber von Gott erwählt ist,
den Menschen das Heil zu bringen. Andreas wird zum Kreuz durch Kreuzigung verurteilt,
und er freut sich auf das Kreuz, da es doch durch den Leib des herrn geheiligt ist.
Er wird an das Schrägkreuz (s. das Andreaskreuz an Bahnübergängen)
geheftet. Doch zuvor sagt er: "Gegrüßest seist du, Kreuz, das durch
den Leib des Herrn und von seinen Gliedern wie mit Perlen geschmückt ist. Ehe
ER an dir hing, warst du voller Grausamkeit; nun aber bist du voll göttlicher
Liebe und mir willkommen. Darum komme ich sicher und frühlich zu dir, denn
ich bin ein Jünger dessen, der an dir hing."
Er starb nach Tagen des Leidens, in denen er vom Kreuz herab predigte, am 30.11.
62. So die Überlieferung.
Zu den Perikopen
I - Röm 10, 9-18
Präfamen:
Gott ruft Menschen in seinen Dienst. Dieser Dienst ist vielfältig. Ganz wesentlich
ist der Dienst an Gottes Wort, der Dienst der Verkündigung. Denn durch ihn erfolgt
Wegweisung und Mahnung, durch ihn wird ermutigt und Hoffnung geschenkt. Die Predigt gehört zu diesem
Dienst. Ihre Bedeutung beschreibt der Apostel Paulus in seinem Brief an die Römer im
10. Kapitel folgendermaßen:
Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist,
und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt
hat, so wirst du gerettet.
10 Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird
man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man
gerettet.
11 Denn die Schrift spricht (Jesaja 28,16): „Wer an ihn
glaubt, wird nicht zuschanden werden.«
12 Es ist hier kein
Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist über alle
derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen.
13 Denn »wer
den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden” (Joel 3,5).
14 Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie
sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben?
Wie sollen sie aber hören ohne Prediger?
15 Wie sollen sie aber
predigen, wenn sie nicht gesandt werden? Wie denn geschrieben
steht (Jesaja 52,7): „Wie lieblich sind die Füße der Freudenboten,
die das Gute verkündigen!”
16 Aber nicht alle sind dem Evangelium
gehorsam. Denn Jesaja spricht (Jesaja 53,1): „Herr, wer glaubt
unserm Predigen?”
17 So kommt der Glaube aus der Predigt, das
Predigen aber durch das Wort Christi.
18 Ich frage aber: Haben sie es nicht gehört? Doch, es ist
ja „in alle Lande ausgegangen ihr Schall und ihr Wort bis
an die Enden der Welt” (Psalm 19,5).
II - Dtn 30, 11-14
Präfamen:
Manche Leute meinen, Gott habe aufgehört zu reden. Aber es ist wohl eher so, dass wir
aufgehört haben, hinzuhören. Denn das Wort Gottes kommt nicht aus der Ferne zu uns, es bedarf
keiner besonderen Künste, um es zu vermitteln, sondern es ist uns ins Herz gelegt. Und darum
gilt es, unser Herz Gott zu öffnen und die Möglichkeiten, die uns zum Hören gegeben sind, auch
wahrzunehmen. So hört, was geschrieben steht im Buch Deuternomium (- das ist das fünfte Buch Mose -)
im 30. Kapitel:
Denn das Gebot, das ich dir heute gebiete, ist dir nicht zu hoch und nicht zu fern. 12 Es ist nicht im Himmel, dass du sagen müsstest: Wer will für uns in den Himmel fahren und es uns holen, dass wir's hören und tun? 13 Es ist auch nicht jenseits des Meeres, dass du sagen müsstest: Wer will für uns über das Meer fahren und es uns holen, dass wir's hören und tun? 14 Denn es ist das Wort ganz nahe bei dir, in deinem Munde und in deinem Herzen, dass du es tust.
III - Joh 1, 35-42
Präfamen:
Von den Aposteln ist uns nicht viel überliefert. Vom Apostel Andreas,
um den es heute geht, hören wir hin und wieder etwas, vor allem, dass er der Bruder
des Apostels Petrus ist. Im Johannes-Evangelium wird erzählt, dass Petrus sogar
durch Andreas zu Jesus geführt wird und nicht, wie es von den anderen Evangelisten berichtet
wird, von Jesus direkt berufen wurde. Hört, was geschrieben steht im 1. Kapitel des
Johannes-Evangeliums:
Am nächsten Tag stand Johannes abermals da und zwei seiner
Jünger;
36 und als er Jesus vorübergehen sah, sprach er:
Siehe, das ist Gottes Lamm!
37 Und die zwei Jünger hörten
ihn reden und folgten Jesus nach.
38 Jesus aber wandte sich
um und sah sie nachfolgen und sprach zu ihnen: Was sucht
ihr? Sie aber sprachen zu ihm: Rabbi – das heißt übersetzt:
Meister –, wo ist deine Herberge?
39 Er sprach zu ihnen:
Kommt und seht! Sie kamen und sahen's und blieben diesen
Tag bei ihm. Es war aber um die zehnte Stunde.
40 Einer von den zweien, die Johannes gehört hatten und Jesus
nachgefolgt waren, war Andreas, der Bruder des Simon Petrus.
41 Der findet zuerst seinen Bruder Simon und spricht
zu ihm: Wir haben den Messias gefunden, das heißt übersetzt: der Gesalbte.
42 Und er führte ihn zu Jesus. Als Jesus ihn sah,
sprach er: Du bist Simon, der Sohn des Johannes; du sollst
Kephas heißen, das heißt übersetzt: Fels.
IV - Röm 10, 9-18
Präfamen:
Gott ruft Menschen in seinen Dienst. Dieser Dienst ist vielfältig. Ganz wesentlich
ist der Dienst an Gottes Wort, der Dienst der Verkündigung. Denn durch ihn erfolgt
Wegweisung und Mahnung, durch ihn wird ermutigt und Hoffnung geschenkt. Die Predigt gehört zu diesem
Dienst. Ihre Bedeutung beschreibt der Apostel Paulus in seinem Brief an die Römer im
10. Kapitel folgendermaßen:
Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist,
und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt
hat, so wirst du gerettet.
10 Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird
man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man
gerettet.
11 Denn die Schrift spricht (Jesaja 28,16): „Wer an ihn
glaubt, wird nicht zuschanden werden.«
12 Es ist hier kein
Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist über alle
derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen.
13 Denn »wer
den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden” (Joel 3,5).
14 Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie
sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben?
Wie sollen sie aber hören ohne Prediger?
15 Wie sollen sie aber
predigen, wenn sie nicht gesandt werden? Wie denn geschrieben
steht (Jesaja 52,7): „Wie lieblich sind die Füße der Freudenboten,
die das Gute verkündigen!”
16 Aber nicht alle sind dem Evangelium
gehorsam. Denn Jesaja spricht (Jesaja 53,1): „Herr, wer glaubt
unserm Predigen?”
17 So kommt der Glaube aus der Predigt, das
Predigen aber durch das Wort Christi.
18 Ich frage aber: Haben sie es nicht gehört? Doch, es ist
ja „in alle Lande ausgegangen ihr Schall und ihr Wort bis
an die Enden der Welt” (Psalm 19,5).
V - Dtn 30, 11-14
Präfamen:
Manche Leute meinen, Gott habe aufgehört zu reden. Aber es ist wohl eher so, dass wir
aufgehört haben, hinzuhören. Denn das Wort Gottes kommt nicht aus der Ferne zu uns, es bedarf
keiner besonderen Künste, um es zu vermitteln, sondern es ist uns ins Herz gelegt. Und darum
gilt es, unser Herz Gott zu öffnen und die Möglichkeiten, die uns zum Hören gegeben sind, auch
wahrzunehmen. So hört, was geschrieben steht im Buch Deuternomium (- das ist das fünfte Buch Mose -)
im 30. Kapitel:
Denn das Gebot, das ich dir heute gebiete, ist dir nicht zu hoch und nicht zu fern. 12 Es ist nicht im Himmel, dass du sagen müsstest: Wer will für uns in den Himmel fahren und es uns holen, dass wir's hören und tun? 13 Es ist auch nicht jenseits des Meeres, dass du sagen müsstest: Wer will für uns über das Meer fahren und es uns holen, dass wir's hören und tun? 14 Denn es ist das Wort ganz nahe bei dir, in deinem Munde und in deinem Herzen, dass du es tust.
VI - Joh 1, 35-42
Präfamen:
Von den Aposteln ist uns nicht viel überliefert. Vom Apostel Andreas,
um den es heute geht, hören wir hin und wieder etwas, vor allem, dass er der Bruder
des Apostels Petrus ist. Im Johannes-Evangelium wird erzählt, dass Petrus sogar
durch Andreas zu Jesus geführt wird und nicht, wie es von den anderen Evangelisten berichtet
wird, von Jesus direkt berufen wurde. Hört, was geschrieben steht im 1. Kapitel des
Johannes-Evangeliums:
Am nächsten Tag stand Johannes abermals da und zwei seiner
Jünger;
36 und als er Jesus vorübergehen sah, sprach er:
Siehe, das ist Gottes Lamm!
37 Und die zwei Jünger hörten
ihn reden und folgten Jesus nach.
38 Jesus aber wandte sich
um und sah sie nachfolgen und sprach zu ihnen: Was sucht
ihr? Sie aber sprachen zu ihm: Rabbi – das heißt übersetzt:
Meister –, wo ist deine Herberge?
39 Er sprach zu ihnen:
Kommt und seht! Sie kamen und sahen's und blieben diesen
Tag bei ihm. Es war aber um die zehnte Stunde.
40 Einer von den zweien, die Johannes gehört hatten und Jesus
nachgefolgt waren, war Andreas, der Bruder des Simon Petrus.
41 Der findet zuerst seinen Bruder Simon und spricht
zu ihm: Wir haben den Messias gefunden, das heißt übersetzt: der Gesalbte.
42 Und er führte ihn zu Jesus. Als Jesus ihn sah,
sprach er: Du bist Simon, der Sohn des Johannes; du sollst
Kephas heißen, das heißt übersetzt: Fels.
M - Mt 4, 18-22
Als nun Jesus am Galiläischen Meer entlangging, sah er zwei Brüder, Simon,
der Petrus genannt wird, und Andreas, seinen Bruder; die warfen ihre Netze
ins Meer; denn sie waren Fischer. 19 Und er sprach zu ihnen: Folgt mir nach;
ich will euch zu Menschenfischern machen! 20 Sogleich verließen sie ihre
Netze und folgten ihm nach.
21 Und als er von dort weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den
Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, im Boot mit ihrem Vater
Zebedäus, wie sie ihre Netze flickten. Und er rief sie. 22 Sogleich
verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten ihm nach.