das Kirchenjahr

Gründonnerstag

Tag der Einsetzung des Heiligen Abendmahls

Für euch gegeben

Gottesdienstentwurf

Dieser Gottesdienstentwurf ist auf die Texte der Perikopenreihe I abgestimmt.

Der folgende Gottesdienstvorschlag soll vor allem (aber nicht nur) denen, die ungeübt sind in der Gestaltung eines Gottesdienstes, eine Hilfe sein.

Gruß: Im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Amen [Je nach Gewohnheit und Möglichkeit im Wechsel mit der Gemeinde]
Der Spruch für den Gründonnerstag - Tag der Einsetzung des Heiligen Abendmahls steht im 111. Psalm und lautet: Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige Gott.
Eingangslied: In dir ist Freude (EG 398)
Psalmgebet: Ps 111
(Kein „Ehre sei dem Vater”!)
Kyriegebet: Du hast ein Gedächtnis gestiftet deiner Wunder! In Brot und Wein gibst Du Dich uns, damit wir völlige Gemeinschaft mit Dir haben. Doch es fällt uns schwer, zu glauben, dass Du in Brot und Wein leibhaftig gegenwärtig bist. So bitten wir dich: Stärke unseren Glauben! Wir rufen zu dir:
Gem.: Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison.
oder:
Kyrie-Gesang (EG 178.x)
Liturg: Ehre sei Gott in der Höhe
Gemeinde: Allein Gott in der Höh sei Ehr (EG 179, 1)
oder
Liturg/Schola + Gemeinde im Wechsel: Ehre sei Gott in der Höhe (EG 180.1)
Kollektengebet: Herr Jesus Christus, du führst uns zusammen durch das Mahl, in dem du dich selbst uns hingibst in den Gestalten von Brot und Wein. Wir danken dir, dass wir so eng mit dir verbunden sein dürfen, und bitten dich: heilige uns durch dein Leib und dein Blut, damit dein Segen durch uns viele Menschen erreichen möge. Das bitten wir dich, der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und regierst in Ewigkeit. Amen
Wenn zwei Lesungen gehalten werden, hier fortfahren:
Lesung: 1. Kor 11, (17-22)23-26(27-29.33-34a) (Epistel)
Lied: Das Wort geht von dem Vater aus (EG 223)
Wenn nur eine Lesung gehalten wird, hier fortfahren:
Lesung: Joh 13, 1-15.34-35 (Evangelium)
Lied: Herr Jesu Christ, du höchstes Gut (EG 219)
Predigt/Ansprache/Meditation/Lesung des Predigttextes und Stille (Predigttext: 1. Kor 11, (17-22)23-26(27-29.33-34a))
Lied: Herr Jesu Christ, du höchstes Gut (EG 219, 1.2.6)
Fürbitte
Vater im Himmel, dein Sohn hat uns deine Liebe offenbart. Wir wollen diese Liebe weitergeben und bitten Dich um dein Geleit. Wir bitten dich
⏺ für alle, die einsam sind und keinen Menschen haben, der ihnen etwas Zeit schenkt;
⏺ für alle, die meinen, nichts zu brauchen außer ihrer eigenen Kräften, dass sie erkennen, wie zerbrechlich dieses Leben ist;
⏺ für alle, die enttäuscht wurden und darum nicht mehr lieben können;
⏺ für alle, die nicht genug zu essen haben und kein Dach über dem Kopf;
⏺ für alle, die sich schuldig fühlen und nicht wissen, wie sie sich von dieser Schuld lösen können;
⏺ für alle, die meinen, alles beherrschen zu müssen, und nicht bereit sind, die Stimmen ihrer Mitmenschen zu hören.
Herr, weise uns den Weg zu diesen Menschen, damit wir ihnen deine Liebe zeigen können. Hilf uns, der Not zu widerstehen und dein Heil groß zu machen für alle Menschen. Führe uns auf dem Weg zu dir.
Das bitten wir dich, dem allein Ruhm und Ehre gebührt, den dreieinigen Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Amen
Vaterunser
Segen: Es segne und behüte uns Gott, der Allmächtige und Barmherzige, Vater, Sohn und Heiliger Geist.
oder
Der Herr segne dich und behüte dich, der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig, Der Herr erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.
Schlusslied: Im Frieden dein, o Herre mein (EG 222)

In vielen Gemeinden wird an diesem Tag das Heilige Abendmahl in Verbindung mit einem Agapemahl gefeiert. Hierzu gibt es zahlreiche Entwürfe. Eine Agapefeier kann auch im Familienkreis gefeiert werden. Ein Entwurf wird nachfolgend vorgestellt:
Lit.: Begrüßung und Dank...
Der Spruch für den Gründonnerstag - Tag der Einsetzung des Heiligen Abendmahls steht im 111. Psalm und lautet: Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige Gott.
Gebet: Jesus Christus, dein Wort rettet uns, dein Brot erhält unser Leben. Dein Kelch stärkt unsere Hoffnung. Dass das Sehnen in uns wach bleibe nach den Gaben deines Tisches und wir weitergeben, was wir empfangen, dazu hilf uns um deiner Liebe willen. Amen
Lied: Komm, sag es allen weiter (EG 225 - Urheberrecht bei Veröffentlichung beachten!) Zwei oder mehr Personen teilen sich in die Ansprache in Dialogform.
Teil 1:
Frage: Warum sind wir heute hier versammelt?
Antwort: Wir gehören alle zu einer großen Gemeinschaft. Nicht nur, die heute hier versammelt sind, gehören dazu, sondern Menschen in der ganzen Welt, die unseren Glauben teilen. Nicht nur, die heute leben, sondern auch die, die vor uns im Glauben gestorben sind, gehören zu dieser Gemeinschaft dazu. Dass wir zu einer großen Gemeinschaft gehören, bringen wir dadurch zum Ausdruck, dass wir uns heute hier versammeln.
Frage: Warum ist der Tisch so festlich gedeckt?
Antwort: Weil wir heute ein Fest feiern. Gott hat sein Volk Israel aus der Knechtschaft in Ägypten befreit. Nachdem die Ägypter das Volk 400 Jahre lang geknechtet hatten, wählte Gott Mose aus und beauftragte ihn, zum Pharao zu sprechen und die Freilassung seines Volkes zu fordern. Der Pharao weigerte sich. So sandte Gott neun Plagen über die Ägypter, aber der Pharao verstockte sein Herz immer aufs Neue und widerrief sein Versprechen, das Volk Israel ziehen zu lassen. Erst als Gott die zehnte Plage sandte, ließ er das Volk Israel frei. Daran erinnern wir uns heute, indem wir ein Fest feiern.
Frage: Warum essen wir heute Lamm?
Antwort: In der Nacht, in der Gott sein Volk aus Ägypten befreite, befahl er seinem Volk, ein Lamm zu schlachten und das Blut des Lammes an die Pfosten der Türen zu streichen. Es war die Nacht, in der Gott die zehnte Plage über die Ägypter brachte und alle ihre Erstgeburt tötete. Das Lamm diente dazu, uns zu schützen vor dem Zorn Gottes, mit dem er das ägyptische Volk strafte. Dann trug er dem Volk Israel auf, jedes Jahr zur Erinnerung ein Lamm zu schlachten und es in Gemeinschaft mit anderen zu essen. Das tun wir heute auch.
Frage: Warum tun wir das heute, obwohl wir gar nicht zum Volk Israel gehören?
Antwort: Jesus war ein Jude, und er hat mit seinen Jüngern das Passah-Mahl gefeiert und ihnen aufgetragen, dieses Mahl zur Erinnerung an ihn regelmäßig zu feiern. Wir sind durch dieses Mahl, das wir Abendmahl nennen, eng mit dem jüdischen Volk verbunden.
Lied: Wir sind zum Mahl geladen (EG 570)
Teil 2:
Frage: Warum essen wir heute anderes Brot als sonst?
Antwort: Das Brot, das die Juden beim Passahmahl essen, ist ungesäuertes Brot. Es soll sie daran erinnern, dass sie keine Zeit mehr hatten, richtiges Brot zu backen, als sie Ägypten verließen. Für uns bedeutet dieses Brot aber noch mehr. Denn unser Herr Jesus Christus hat, als er das Brot beim Passah-Mahl brach, zu seinen Jüngern gesagt: Nehmt und esst. Dieses Brot ist mein Leib, der für euch dahingegeben wird, damit euch eure Sünden vergeben werden. Esst es zur Erinnerung an mich.
Frage: Warum trinken wir heute Traubensaft und roten Wein?
Antwort: Der Wein, den die Juden beim Passahmahl trinken, soll sie daran erinnern, dass sie mit dem Blut des Lammes die Pfosten ihrer Türen bestrichen, und dass dieses Blut sie vor dem Zorn Gottes schützte. Ganz ähnlich hat Jesus den Wein gedeutet, als er ihn seinen Jüngern gab. Er sagte: Nehmt und trinkt alle davon, denn dies ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Trinkt es zur Erinnerung an mich.
Frage: Wie können wir uns auf dieses Mahl vorbereiten?
Antwort: Indem wir gemeinsam beten, wie uns unser Herr Jesus Christus gelehrt hat:
Alle: Vater unser im Himmel...
Lied: Jedes Geschöpf lebt von der Frucht der Erde (EG 227, 2+5 - Urheberrechtshinweise beachten!)
Gemeinsames Essen
(Das Essen wurde von Gemeindegliedern zubereitet und/oder mitgebracht. Dazu gehörten die oben genannten Gaben. Das Lammfleisch wird gebraten oder gekocht in einer braunen Soße serviert, das Brot besteht aus einem einfachen Teig aus Mehl, Wasser und etwas Salz, der zu flachen Fladen ausgewalzt und in der Pfanne gebacken wird.)
währenddessen Musik (von Orgel, CD, Musikern...)

Lied: Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen (EG 221,1-3)
Dankgebet:
Wir danken dir, Gott, dass du uns gestärkt hast durch diese Speise. Wir danken dir für die Gemeinschaft an deinem Tisch und für die Gemeinschaft mit allen, die dir vertrauen. Hilf uns, deine Freundlichkeit anderen Menschen weiterzugeben, dein Lächeln zu verschenken und deine Langmut im Herzen zu bewahren. Amen
Segen:
Der Gott Sarahs und Abrahams, der das Volk Israel aus Ägypten befreit hat, befreie uns von unseren Fesseln.
Der Sohn Gottes, Jesus Christus, der uns in Liebe begegnet, mache uns stark, dem Hass dieser Welt mit Liebe zu begegnen.
Der Heilige Geist, der uns verbindet, stärke unsere Gemeinschaft und gehe mit uns auf allen unseren Wegen.
Amen

oder
Der Herr segne dich und behüte dich; Der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dich und sei dir gnädig; Der Herr erhebe sein Angesicht über dir und gebe dir Frieden.



Es bleibt jedem überlassen, den Vorschlag den Gegebenheiten anzupassen.

Rechtliche Hinweise:
Wenn man einen Gottesdienst als Video oder Ton aufnimmt und im Internet verfügbar macht, muss man das Urheberrecht beachten. Die hier gemachten Liedvorschläge sollten diesbezüglich kein Problem darstellen, da sie nach geltendem Urheberrecht rechtefrei sind (der Autor muss länger als 70 Jahre verstorben sein), es sei denn, es wird ausdrücklich auf das Urheberrecht hingewiesen. Die Gebetstexte stammen von mir und dürfen genutzt werden.
Gottesdienste, die auf YouTube eingestellt werden, sollten auch mit anderen Liedern abgedeckt sein, da die EKD einen Rahmenvertrag mit der GEMA für Veröffentlichungen auf YouTube geschlossen hat. Eine Rückversicherung bei der Rechtsabteilung der eigenen Landeskirche empfiehlt sich dennoch. Bei Veröffentlichung des virtuellen Gottesdienstes auf der Webseite der Gemeinde ist es gut, sich auf das hier vorgeschlagene Liedgut (oder andere Lieder, die nicht mehr urheberrechtsgeschützt sind) zu beschränken.


* Das „Halleluja” steht bewusst unmittelbar vor der Evangeliumslesung, denn es leitet das Evangelium ein und schließt nicht, wie in den vergangenen Jahrzehnten üblich geworden, die Epistellesung ab.