das Kirchenjahr

Rogate

Die betende Gemeinde

Predigtanregung

Der Name dieses Sonntags rührt von den Bittumgängen her, die in vergangener Zeit (und manchenorts noch heute) auf den Feldern für eine gute Ernte vollzogen wurden. Diese Bittumgänge begannen am Sonntag Rogate (= Bittet! oder Betet!) und wurden in der damit beginnenden Woche fortgeführt.
Der Sonntag Rogate wird in der evangelischen Kirche als Missionssonntag begangen. Mit ihm beginnt die "Missionsopferwoche".
Der Sonntag Rogate ist der Betsonntag. Dieses Thema wird in den Perikopen vielfach beleuchtet. Auch dieses Thema ist eine Antwort auf das Ostergeschehen: Die Gemeinde ist nun frei durch Jesus Christus, Gott direkt zu bitten, ohne jeglichen Mittler, wie es zuvor notwendig gewesen war. Die Perikopen beleuchten das Thema Gebet nur von dem Aspekt des "Bittens" her, was wohl angemessen ist. Wir sollten aber nicht vergessen, dass zum Gebet auch Dank gehört!

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I - Joh 16, 23b-28(29-32)33

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er's euch geben. 24 Bisher habt ihr um nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, so werdet ihr nehmen, dass eure Freude vollkommen sei.
25 Das habe ich euch in Bildern gesagt. Es kommt die Zeit, dass ich nicht mehr in Bildern mit euch reden werde, sondern euch frei heraus verkündigen von meinem Vater. 26 An jenem Tage werdet ihr bitten in meinem Namen. Und ich sage euch nicht, dass ich den Vater für euch bitten will; 27 denn er selbst, der Vater, hat euch lieb, weil ihr mich liebt und glaubt, dass ich von Gott ausgegangen bin. 28 Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater.
29 Sprechen zu ihm seine Jünger: Siehe, nun redest du frei heraus und nicht mehr in Bildern. 30 Nun wissen wir, dass du alle Dinge weißt und bedarfst dessen nicht, dass dich jemand fragt. Darum glauben wir, dass du von Gott ausgegangen bist. 31 Jesus antwortete ihnen: Jetzt glaubt ihr? 32 Siehe, es kommt die Stunde und ist schon gekommen, dass ihr zerstreut werdet, ein jeder in das Seine, und mich allein lasst. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. 33 Das habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.

Anregung folgt später

Liedvorschläge:

Von guten Mächten (EG 65)
Gelobt sei Gott im höchsten Thron (EG 103)
Dir, dir, o Höchster, will ich singen (EG 328)
Mache dich, mein Geist, bereit (EG 387)
O Durchbrecher aller Bande (EG 388)

Fürbittengebet

Himmlischer Vater, du hast uns in deine Nachfolge gerufen. Du hast uns Augen und Ohren gegeben, dass wir die Not unserer Mitmenschen wahrnehmen. Du hast uns Hände gegeben, damit wir helfend zupacken können. Du hast uns Münder gegeben, damit wir davon reden: von deiner Liebe, von deiner Barmherzigkeit, von deiner Güte. Und du hast uns dazu eingeladen, zu dir zu beten, mit zu bauen an deinem Reich. So öffnen wir unsere Lippen, um zu dir zu beten:
Lass uns das Gebet wichtig sein, so wichtig wie das tägliche Brot. Hilf uns, dass unser Leben ein Leben des Gebetes sei.
Gib uns stets die rechten Worte; Worte, die versöhnen, die Trost spenden, die ermutigen, die Hoffnung machen. Worte, die von deiner Liebe künden.
Hilf denen, die keine Worte mehr finden, um zu dir zu reden. Lass sie die Kraft des Gebetes, unseres Gebetes, spüren. Erwecke ihre Ohren, damit Dein Wort nicht vergeblich gesagt wird.
Gib den Mächtigen, die in der Politik das Sagen haben, die Weisheit und den Mut, Entscheidungen zu fällen, die der Gerechtigkeit dienen.
Gib der Jugend [in unserer Gemeinde] eine Perspektive. Lass sie nicht ihre Hoffnung verlieren, bevor ihr Leben richtig begonnen hat. Führe sie auf den Weg des Heils.
Gib den Eltern Weisheit und Kraft, zuzulassen, was für die Entwicklung ihrer Kinder nötig ist, und zu verhindern, was ihnen schadet.
Lass die Kranken und Schwachen erfahren, dass du sie nicht allein lässt, indem du Menschen auf sie aufmerksam machst und zu ihnen führst. Lass Zeichen der Liebe und der Hoffnung sichtbar werden, selbst dort, wo es hoffnungslos zu sein scheint.
Gib den Alten unter uns Mut und Ausdauer, ihre Erfahrungen weiter zu geben an die Jüngeren, die so leichtfertig ihren Rat in den Wind schlagen. Lass den Schatz ihrer Weisheit nicht verloren gehen.
Erschrecke die Selbstsicheren, denen alles zu gelingen scheint, die selbst das Gefühl haben, dich nicht zu brauchen. Lass sie stolpern auf ihrem Weg, damit sie nicht allzu leichtfertig und oberflächlich werden.
Hab Dank für Deine Verheißung, dass Du unser Gebet erhörst. Im Vertrauen darauf hören wir nicht auf, zu dir zu beten: (Vater unser...)