das Kirchenjahr

Kantate

Die singende Gemeinde

Predigtbeispiele

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Zu den Perikopen

Predigtvorschläge zu Reihe V - 1. Sam 16, 14-23

Liebe Gemeinde!
Der Geist des Herrn – der heilige Geist, würden wir dabei doch gleich denken, und es fällt uns wohl auch schwer, einen solchen Geist getrennt von Gott zu denken, zumal er ja als „Geist vom Herrn“ oder „Geist des Herrn“ bezeichnet wird. Das ließe sich auch anders nicht mit der Trinitätslehre in Einklang bringen: der Heilige Geist ist Gott.
Nun wird aber in der Geschichte, die wir gerade gehört haben, vom Geist des Herrn so geredet, als sei er ein Gesandter Gottes. Man könnte vielleicht von einem Engel reden, der sich unsichtbar ans Werk macht und auf irgendeine Weise den Menschen zu beeinflussen beginnt.
Dabei wirken die Geister, von denen hier die Rede ist, recht unterschiedlich. Der gute Geist, der nur als „Geist Gottes“ bezeichnet wird, vermittelt Segen, er lässt aus allem Handeln des Königs Gutes entstehen. Er wirkt also nicht auf die Person des Königs, sondern auf das, was er tut.
Der böse Geist hingegen macht sich direkt am Gemüt des Königs zu schaffen. Er macht ihn depressiv, er macht ihm Angst. Dass dieser böse Geist als ein Geist des Herrn bezeichnet wird, finde ich beunruhigend. Kann das wirklich sein? Kann es einen bösen Geist Gottes geben?
Wir haben uns recht intensiv in der Karwoche mit der Frage des Bösen im Handeln Gottes beschäftigt. Dabei können wir aber kaum zu einer klaren, eindeutigen Antwort kommen, denn wie sich das Böse in den Heilsplan Gottes einfügt, warum es überhaupt dazu gehört, das kann uns nur Gott direkt beantworten. Und darauf werden wir wohl noch etwas warten müssen. Tröstlich ist an diesem Gedanken eigentlich nur eines: Wenn das Böse auch aus Gottes Hand kommt, dann unterliegt es auch der Kontrolle Gottes. Und wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott nichts ohne guten Grund tut. -
Ebenfalls beunruhigend finde ich, warum der Geist Gottes durch den bösen Geist Gottes ersetzt wird. Saul war aufgetragen worden, gegen die Amalekiter zu ziehen und den Bann an ihnen zu vollstrecken – d.h. nichts anderes, als dass alles, was zum Volk gehört, vernichtet werden soll: Frauen, Kinder, Mägde, Knechte, Vieh, Ländereien, Wälder, Städte, Dörfer... ob sie nun irgend etwas mit dem Unrecht, das Agag, der König der Amalekiter, getan hatte, zu tun hatten oder nicht, es spielt keine Rolle. Der Bann muss vollstreckt werden an Amalek. (1. Sam 15)
Saul begeht nun den Fehler, dass er das nicht vollständig tut. Er ist barmherzig, so könnte man fast sagen. Aber er ist es dann doch nicht so, dass man erleichtert aufatmen könnte. Nein, das Volk muss schon dran glauben, auch das Vieh, die Städte und Dörfer, die Häuser und Felder. Nur lässt Saul den König am Leben und dazu die gesündesten und kräftigsten Tiere, die er, wie er später sagt, dem Herrn zum Opfer darbringen wollte.
Was er mit dem König Agag vorhatte, bleibt unklar, aber wir erfahren, dass, weil Saul den Bann nicht vollständig an den Amalekitern vollstreckt hatte, Gott ihm das Königtum entzog.
Solch ein Gott gefällt mir nicht. Ich kann zwar verstehen, dass man mitunter klare Grenzen ziehen muss. Aber das geht dann doch zu weit. Alles töten, was nur in irgendeiner Weise mal dem Volk Gottes im Weg gestanden hat? Das muss doch nicht sein. Und dann auch noch wegen dieser Kleinigkeit Sauls Karriere als König beenden, nur weil er den König der Amalekiter verschont und die besten Tiere als Opfertiere aussondert, das scheint eine völlig überzogene Reaktion zu sein.
Gut, Saul hatte nicht verstanden, worum es geht. Aber ehrlich gesagt: ich verstehe das auch nicht. ...
Man könnte nun lange darüber nachdenken, warum sich Gott geändert hat, warum er durch Jesus Christus die ganze Menschheit und nicht nur das Volk Israel erwählt hat, aber das verkneife ich mir heute, denn eigentlich geht es ja um das, was auf diese einleitenden Sätze folgt.
Der König Saul wurde also vom bösen Geist Gottes heimgesucht. Es war die Strafe dafür, dass er nicht alles vernichtet hatte, was den Amalekitern gehörte.
Eigentlich ist uns die Geschichte ja sehr vertraut. Sie wurde im Kindergottesdienst oder von den Eltern erzählt, und sie prägt sich einem ein, weil man sich schon mit den Figuren, die da im Vordergrund stehen, in der ein oder anderen Weise identifizieren kann. Da kommt z.B. David ins Spiel, und zuvor war Samuel, der Prophet, schon länger auf der Bühne des Geschehens zu erleben. Andere Figuren erscheinen am Rande, wie Isai, der Vater Davids, oder seine Brüder.
Saul ist nun eine Figur, von der man mehr und mehr das Gefühl hat, das sie eigentlich nur dazu dient, David den Weg zum Königtum zu bereiten. So als hätte Gott das von Anfang an im Sinn gehabt, nur dass David zu Beginn noch zu klein war, um König zu werden, und vielleicht noch das eine oder andere zu tun war, bevor David an die Macht kommen konnte. Bemerkenswert ist, dass, obwohl Samuel dem Saul auf den Kopf zusagt, dass er das Königtum von ihm genommen habe, er dennoch König bleibt. Niemand zweifelt dies an, denn er ist der Gesalbte und damit von Gott selbst Eingesetzte. Kein Mensch, und das sagt David auch später, kann es wagen, seine Hand gegen den Gesalbten des Herrn zu erheben. Er kann nur von Gott abgesetzt werden, und das dann auch nur durch seinen Tod. Und so ergibt sich im Laufe dieser Erzählung noch manche Merkwürdigkeit, wenn nämlich David eigentlich schon König ist, aber Saul weiterhin auf dem Thron bleibt.
Doch das ist noch nicht dran. Heute geht es einzig um die Musik und ihre Wirkung.
In allem hat Gott seine Hand im Spiel, so deutet es uns jedenfalls der Geschichtenerzähler. Gott nimmt seinen Geist von Saul weg und sendet ihm anstelle dessen den bösen Geist, der den König depressiv und mitunter auch agressiv macht. Die Berater versuchen nun nicht, Saul in irgendeiner Weise aufzuheitern oder zu beschwichtigen, sondern sie suchen nach dem einzigen Mittel, das diesen bösen Geist vertreiben kann: die Musik, eine Gabe Gottes, genauso wie der böse Geist eine, wenn auch unwillkommene, Gabe Gottes ist.
Warum es nun ausgerechnet ein Harfenspieler sein muss, weiß ich nicht, aber ich vermute, dass das damals das einzige Instrument war, mit dem man wirklich melodische Musik machen und Mehrklänge erzeugen konnte. Und diese Musik, so meinen die Ratgeber des Königs, wird dazu geeignet sein, den bösen Geist Gottes zu vertreiben.
Woher sie das wissen, bleibt ein Rätsel. Es scheint aber ganz selbstverständlich so zu sein, denn niemand zweifelt diese Aussage an.
Saul lässt sich auf den Vorschlag ein. In dem Moment ist er wohl nicht vom bösen Geist beherrscht, sonst hätte er wahrscheinlich die Ratgeber unwirsch abgewiesen. Und kaum schickt er die Leute los, um einen Harfenspieler zu suchen, kann schon einer der Ratgeber die passende Karte aus dem Ärmel schütteln:
David, der Sohn des Isai, kann ganz toll die Harfe spielen, dazu ist er kräftig, gut aussehend, und vor allem: Der Herr ist mit ihm. Dass Saul da keine Konkurrenz wittert, verwundert ein bisschen. Schließlich ist der Geist Gottes gerade von ihm gewichen, und nun soll einer kommen, mit dem eben dieser Geist ist. Da kann man doch leicht den Schluss ziehen, dass es hier um den Nachfolger im Königtum geht. Doch diesen Argwohn hegt Saul zu dieser Zeit offenbar noch nicht. Wie gesagt, der Erzähler der Geschichte will uns verdeutlichen, dass in allem, was da geschieht, Gott am Werk ist. Er setzt seinen Plan mitunter auf merkwürdige Weise durch, oder sagen wir es so: er geht Wege, die wir nicht gehen würden. Aber am Ende führen diese Wege dann doch zu einem guten Ziel, und dass sie das tun, ist eben Gottes Werk und hat nichts mit dem Kalkül oder den Fähigkeiten und Handlungen der Menschen zu tun.
Und so kommt David an den Hof des Königs. Es ist, um es noch einmal zu sagen, Gottes Werk. David ist dort nicht nur Harfenspieler, sondern er macht sich sogleich nützlich, wird Sauls Waffenträger und scheint auch als Gesprächspartner und Ratgeber schnell unersetzlich zu werden.
Durch die Musik, die David auf der Harfe spielen kann, wird tatsächlich der böse Geist vertrieben, Saul wird wieder gutmütig, die Angst fällt von ihm ab.
Und das ist es, warum wir diesen Predigttext heute, am Sonntag Kantate, hören und über ihn nachdenken.
Gott hat uns mit der Musik ein Instrument geschenkt, das in der Lage ist, Gottes Handeln gewissermaßen zu lenken. Die Musik vertreibt das Böse, das offenbar auch aus Gottes Hand kommt, und erhebt den Geist. Ich finde das wunderbar, dass Gott uns einen Weg zeigt, wie wir das Böse bezwingen können. Und es scheint so einfach zu sein.
Das wird bestätigt durch die Erfahrung, die Saul damals machen durfte, und das ist auch die Erfahrung, die die Menschen seiner Zeit gemacht haben. Und natürlich erlebten Menschen dies seither immer wieder: Die Musik macht fröhlich.
Dabei kommt es natürlich darauf an, was für Musik da erzeugt wird. Sicher wird nicht für jeden Harfenmusik passend sein. Aber es gibt sicher für jeden die passende Musik, denn die Musikformen sind enorm vielfältig. ...
Wenn wir in unseren Gottesdiensten Musik machen und auch hören, dann dient das dazu, dass wir uns gegenseitig stärken, stützen und aufbauen.
Letztlich ist die Musik im Gottesdienst nichts anderes als solch eine Musiktherapie, wie sie damals der König Saul erfahren durfte. Durch unsere Lieder machen wir einander aufmerksam auf das heilsame Wirken Gottes in unserem Leben. Die Orgel in ihrer wunderbaren Vielfalt öffnet unser Herz für seine Wundertaten.
Die Musik ist ein einzigartiges Geschenk Gottes. Kein anderes Lebewesen kann sich so vielfältig durch die Musik ausdrücken wie wir Menschen. Zwar gibt es Vögel, die wunderbare Melodien hervorbringen können, aber die Stimmen sind immer gleich, die Tonfolgen ähneln und wiederholen sich.
Dem Menschen hingegen ist es möglich, unendlich viele verschiedene Melodien zu schaffen und auch wiederzugeben, sei es nun mit der eigenen Stimme oder mit Hilfe eines Instrumentes.
Die Musik ist wohl das größte Geschenk, das Gott uns Menschen machen konnte. Geschaffen zu seiner Ehre – das muss man wohl sagen. Denn wen anders könnten wir mit unserer Musik ehren als unseren Schöpfer?
Und so zieht sich das Gotteslob durch die menschliche Existenz hindurch und wird sich fortsetzen, wenn wir vor dem Thron Gottes stehen.
Die Musik ist nämlich das Band, das uns schon jetzt mit dem Reich Gottes verbindet, denn wir bilden gewissermaßen den Gesang und die Musik der himmlischen Scharen schon hier auf Erden in unseren Gottesdiensten ab.
Paul Gerhardt brachte dies in seinem Lied „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“ in schöner Weise zum Ausdruck:
8. Ich selber kann und mag nicht ruhn,
des großen Gottes großes Tun
erweckt mir alle Sinnen,
ich singe mit, wenn alles singt,
und lasse, was dem Höchsten klingt,
aus meinem Herzen rinnen.
9. Ach, denk ich, bist du hier so schön
und lässt du's uns so lieblich gehn
auf dieser armen Erden,
was will doch wohl nach dieser Welt
dort in dem reichen Himmelszelt
und güldnen Schlosse werden.
10. Welch hohe Lust, welch heller Schein
wird wohl in Christi Garten sein!
Wie muss es da wohl klingen,
da so viel tausend Seraphim
mit unverdrossnem Mund und Stimm
ihr Halleluja singen.
(EG 503)
Die Musik kann Großes tun. Mögen wir das auch in unserem Leben erfahren, auch dann, wenn wir selbst vielleicht nicht so in der Lage sind, Musik zu machen, wie wir es gerne möchten.
Doch dann lassen wir es uns gefallen, dass andere uns mit ihrem Gesang und ihrer Musik erfreuen. Denn dazu hat Gott uns die Musik gegeben – damit sie uns aufbaue, damit es uns leichter wird und besser und alles Böse von uns weiche.
Amen


Liedvorschläge zur Predigt:
Es wolle Gott uns gnädig sein (EG 280)
Singet dem Herrn ein neues Lied (EG 287)
Nun lob, mein Seel, den Herren (EG 289
Auf meinen lieben Gott (EG 345)
Alles ist an Gottes Segen (EG 352)


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Predigtvorschläge zu Reihe VI - Offb 15, 2-4

Die nachfolgende Predigt wurde in einem Kantatengottesdienst mit der Kantate „Erschallet, ihr Himmel” BWV 134 gehalten. Darauf bezogener Text ist grau wiedergegeben.
Liebe Gemeinde!
Das Buch der Offenbarung des Johannes lässt mich immer wieder staunen. Denn es malt Bilder, die in unterschiedlichen Zusammenhängen auch ganz unterschiedlich interpretiert werden. Nur eins haben diese Interpretationen gemeinsam: sie reden von den Taten Gottes unter den Menschen und von der Hoffnung, die ihren Glauben nährt.
Heute haben wir einen Ausschnitt aus diesem Buch vor uns, der natürlich zum Sonntag Kantate passt. Ein Lied steht im Mittelpunkt, dessen Melodie wir nicht kennen, und dessen Klang nur schwer vorstellbar ist.
Das Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes wird es genannt.
Denn das Lied singt von der Macht Gottes, es preist seine Schöpfermacht und bejubelt seine Gerechtigkeit. Ganz so wie der Eingangschor der Kantate, die heute in diesem Gottesdienst musiziert wird:
Erschallet, ihr Himmel, erfreue dich, Erde, Lobsinge dem Höchsten, du glaubende Schar! Es schauet und schmecket ein jedes Gemüte des lebenden Heilands unendliche Güte, Er tröstet und stellet als Sieger sich dar.

So hat Mose wohl auch gesungen, als das Volk Israel durch das Schilfmeer hindurch geführt worden war und die Ägypter sie nicht mehr verfolgen konnten. Dieses Lied hat Menschen erfüllt immer und immer wieder durch die Jahrhunderte bis zu der Zeit, in der Jesus Christus geboren wurde und es wieder in ähnlicher Weise durch die Schar der Engel erklang: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.
Ein Lied, das immer wieder dort erscholl, wo Menschen sich der Herrlichkeit Gottes versichern wollten, oder wo Menschen dankten für die Wunder, die Gott an seinen Menschenkindern tut.
Ein Lied, das am leisesten erklingt am Karfreitag, als das Lamm Gottes zur Schlachtbank geführt wird. Leise und vielleicht auch etwas verschämt, denn was da vor sich ging, das flößt uns auch heute noch einen Schrecken ein, denn er litt unsere Strafe und nahm auf sich unsere Schmerzen.
Da kann das Lied nicht mehr jubelnd erklingen. Aber es verstummt auch nicht. Es wird gesungen, verhalten nur, aber es ist das Lied des Lammes – auch wenn das Lamm am Kreuz hängt um unseretwillen.
Doch dann mit lauter Stimme und großer Freude erklingt es am Ostertag, und nun ist es das Lied des Lammes, das den Sieg davon trägt über die Todesmacht.
Ein Lied, das zur Ehre Gottes gesungen wird, unaufhörlich von denen, die den Sieg behalten haben über das Tier.
Das Tier: unzählige haben versucht, ihm einen Namen zu geben. Jeder Versuch lässt die nachfolgende Generation leise schmunzeln oder auch den Kopf schütteln, denn schon passen diese Interpretationsversuche nicht mehr.
Das Tier hat eine Eigenschaft, die es eigentlich immer gibt und darum nicht einem einzelnen Menschen oder einer Epoche zugeordnet werden kann: es verführt die Menschen dazu, Gott nicht mehr die Ehre zu geben. Es stellt sich selbst auf den Sockel, auf dem es angebetet und verehrt werden will. Ein Tier, dem wohl alle schon öfter als einmal begegnet sind.
Nun erschallt das Lob Gottes durch die, die das Tier besiegt haben. Ihr Sieg besteht nicht darin, dass sie das Tier erschlagen hätten, sondern darin, dass sie trotz der zahlreichen Versuchungen und der Macht des Tieres den Glauben nicht aufgegeben haben. Und so sind sie es, die das Loblied anstimmen dürfen im Angesicht Gottes, ein Lob, das in dieser Weise eigentlich immer wieder auch unter uns zu hören ist:
Gott hat Großes getan, wunderbar sind seine Werke.
Aber das sagen eben die, die durch schwere Versuchungen und großes Leid hindurch gegangen sind, die erst da die Macht Gottes erfuhren, als es im Grunde schon zu spät schien. Rückwirkend erkennt man die Macht Gottes, und zwar gerade da, wo die Schwachheit ist.
Das ist das Paradox, die Botschaft des Evangeliums: Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.
Gott offenbart sich nicht wie in einem Schauspiel als der Allmächtige. So billig ist er nicht zu haben. Und so billig will er uns nicht haben, dass wir nur darauf warten, was er als Nächstes wohl tun wird. Gott kommt mit Macht, indem er uns erlöst und frei macht von allen Fesseln, selbst dann, wenn wir gebunden sind. Er macht uns frei, damit wir bei ihm Zuflucht nehmen und Geborgenheit finden können.
Gott schützt die ihm getreuen Seelen, so heißt es in dem Recitativ, das wir gleich hören werden. Gott schützt die Seelen. Da mag der Tod, der letzte Feind, noch so sehr auf uns eindringen: wir leben. Denn Gott ist mächtig in uns.
Gerecht und wahrhaftig sind seine Wege, so heißt es dann im weiteren Verlauf des Liedes. Der König der Völker kennt nur Gerechtigkeit und Wahrheit. Es gibt keine Ungerechtigkeit oder Lüge. In Gerechtigkeit und Wahrheit handelt er.
Wie oft hören wir andererseits, dass der Zweck die Mittel heilige; da werden dann eben doch Menschenrechte mit Füßen getreten, weil das Ziel ein Größeres sei, um dessentwillen Menschen eben leiden müssen.
So etwas wird Gott niemals tun. Seine Wege sind gerecht und wahrhaftig. Er fügt niemandem Schaden zu, um einem anderen zu helfen.
Und darum ist auch die Frage, die uns immer wieder auf dem Herzen liegt, nämlich das „Warum“, nicht angebracht. Warum lässt Gott so etwas zu: doch wohl nur, weil er gerecht und wahrhaftig ist, während wir in Ungerechtigkeit und Unwahrhaftigkeit gefangen sind.
An dieser Stelle wird uns wieder deutlich: dies ist eine Vision. Es lassen sich Verbindungen herstellen zu unserer eigenen Lebenserfahrungen, so wie es die Kantate immer wieder tut:
So hat Mein Herr, mein Gott, mein auferstandnes Heil,
so hat kein Feind an mir zum Schaden teil.
Der Heiland erscheinet und tröstet uns wieder
und stärket die streitende Kirche durch sich
.
Hier werden wir daran erinnert, dass wir in einer Welt leben, die dem Versucher ausgesetzt ist, wo die Kirche, d.h. die Gemeinschaft der Gläubigen, im Kampf ist. Sie lebt von dem, was ihre Glieder erleben und weitergeben, wenn sie erfahren, was in dem Lied des Mose und des Lammes gesungen wird: Groß und wunderbar sind deine Werke.
Wo klingt das Lied? Können wir es hören?
Nur wenn wir selber mit einstimmen. Dabei spielt es keine Rolle, wie gut, sauber oder schön wir singen, denn dieses Lied wird mit dem Herzen gesungen, es ist ein Lied der Seelen, die Gott schützt, weil sie ihm treu sind.
Dennoch will ich Ihnen Mut machen, zu singen. Die Gesangbücher sind nicht nur zum gottesdienstlichen Gebrauch gemacht. Es sind genauso Bücher für das Heim, wo man allein oder in Gemeinschaft mit anderen immer wieder ein Lied anstimmen kann zur Ehre Gottes.
Amen

oder

Liebe Gemeinde,
Halluzination, Traum, Phantasie, Wunschdenken, Wahnvorstellung, Illusion – man kann das, was im Buch der Offenbarung beschrieben wird, auf vielfältige Weise benennen, aber man wird dabei meist falsch liegen.
Denn dieses Buch ist so sorgfältig durchdacht, so geschickt komponiert, dass es einem eigentlich schon schwer fallen muss, dahinter nicht einen tiefen Sinn und vor allem eine tiefe Wahrheit zu erkennen.
Es ist schön, dass man sich in der Reihe der Predigttexte nicht völlig von diesem letzten Buch der Bibel zurückgezogen hat – aber es ist andererseits auch nicht so, dass wir Texten aus der Offenbarung häufig begegnen. Denn die Welt der Offenbarung ist fremd, und eigentlich um so fremder, je mehr man dieses Buch nur ausschnittweise wahrnimmt.
Ich freue mich jedenfalls, dass wir heute wieder einen Text aus diesem wunderbaren Buch des Trostes und der Hoffnung vor uns haben. Warum das so ist, dürfte klar sein: in unserem kurzen Ausschnitt wird beschrieben, wie gesungen wird.
Texte, die vom Singen der Gemeinde erzählen oder darauf Bezug nehmen, gibt es im Neuen Testament tatsächlich sehr wenige, und einige davon finden sich interessanterweise im Buch der Offenbarung.
Und weil heute der Sonntag „Kantate” ist, sollten die Predigttexte ja auch mit dem Singen zu tun haben. Es geht gleich um zwei Lieder, die gesungen werden, das des Mose und das des Lammes, und doch wundert man sich, denn es scheint ja in Wahrheit ein und dasselbe Lied zu sein.
Es gibt keine Unterscheidung, keinen Schnitt, es ist ein Text aus einem Guss, wobei es uns zudem schwerfällt, ihn als einen singbaren Text vorzustellen, denn da ist kein Versmaß, kein Reim, keine Melodie. Das liegt aber mehr daran, dass es immer einen Kompromiss geben muss zwischen der Genauigkeit bei der Übersetzung und der Freiheit, die man an dieser Stelle bräuchte, um dem originalen Text die Melodie wieder zu geben.
Und die Freiheit müsste in diesem Fall schon recht weit gehen, weswegen man sich wohl eher entschloss, zugunsten der Genauigkeit des Textes auf die Melodie zu verzichten.
Aber man kann auch anders an diesen Hymnus herangehen. Er könnte als Sinnbild für alle unsere Gesänge verstanden werden. Zum Beispiel finde ich in einem Lied von Christian Fürchtegott Gellert, das nicht so häufig in unseren Kirchen gesungen wird, vieles von dem wieder, was hier in unserem Predigttext aus der Offenbarung zu lesen ist. Darum möchte ich das Lied jetzt gerne mit Ihnen singen. Es steht im Gesangbuch unter der Nr. 506 – wir singen die Verse 1-3:
(EG 506)
1. Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht,
die Weisheit deiner Wege,
die Liebe, die für alle wacht,
anbetend überlege:
so weiß ich, von Bewund'rung voll,
nicht, wie ich dich erheben soll,
mein Gott, mein Herr und Vater.

2. Mein Auge sieht, wohin es blickt,
die Wunder deiner Werke:
Der Himmel, prächtig ausgeschmückt,
preist Dich, du Gott der Stärke!
Wer hat die Sonn' an ihm erhöht?
Wer kleidet sie mit Majestät?
Wer ruft dem Heer der Sterne?

3. Wer misst dem Winde seinen Lauf?
Wer heißt die Himmel regnen?
Wer schließt den Schoß der Erde auf,
mit Vorrat uns zu segnen?
O Gott der Macht und Herrlichkeit,
Gott, deine Güte reicht so weit,
so weit die Wolken reichen!

Voller Staunen blickt der Dichter auf die Schöpfung. Alles ist vollkommen, so vollkommen, dass er selbst anfängt, zu zögern. Denn er weiß, dass er nicht an diese Vollkommenheit heranreicht. Der Mensch ist mit dem Makel der Sünde behaftet, in ihm schlummert das Verlangen, Gott gleich zu sein und selbst die Kontrolle zu übernehmen, und bei manchen Menschen bricht dieses Verlangen mit Ungestüm hervor und richtet großen Schaden an. Da kann man eigentlich angesichts der Vollkommenheit der Schöpferkraft nur staunen, denn der Mensch, auch wenn er Geschöpf ist, wird die Vollkommenheit der übrigen Schöpfung nie erreichen:

...so weiß ich, von Bewund'rung voll,
nicht, wie ich dich erheben soll,
mein Gott, mein Herr und Vater.

Und er weiß es doch. Indem er bewundernd die Werke Gottes beschreibt, hebt das Lob schon an und mündet letztlich in der Feststellung:

O Gott der Macht und Herrlichkeit,
Gott, deine Güte reicht so weit,
so weit die Wolken reichen!

Da beginnt die Verbindung zum Menschen: es ist nicht nur die Schöpferkraft, die sich sichtbar um uns weitet, sondern es ist auch seine Güte, die sich in unsere Herzen senkt und uns demütig macht, um Gott allein die Ehre zu geben und sie nicht für sich selbst zu suchen. In diesen ersten drei Strophen erklingt im Grunde das, was im ersten Satz des Liedes derer, die den Sieg über das Tier behalten hatten: Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott! (Offb 15, 3b)

Lasst uns nun die folgenden drei Verse singen:

4. Dich predigt Sonnenschein und Sturm,
Dich preist der Sand am Meere.
Bringt, ruft auch der geringste Wurm,
bringt meinem Schöpfer Ehre!
Mich, ruft der Baum in seiner Pracht,
mich, ruft die Saat, hat Gott gemacht;
bringt unserm Schöpfer Ehre!

5. Der Mensch, ein Leib, den deine Hand
so wunderbar bereitet,
der Mensch, ein Geist, den sein Verstand
Dich zu erkennen leitet:
Der Mensch, der Schöpfung Ruhm und Preis,
ist sich ein täglicher Beweis
von Deiner Güt und Größe.

6. Erheb ihn ewig, o mein Geist,
erhebe seinen Namen!
Gott, unser Vater, sei gepreist,
und alle Welt sag Amen!
Und alle Welt fürcht ihren Herrn,
und hoff auf ihn und dien ihm gern:
Wer wollte Gott nicht dienen?

Das Lied ist voller Staunen. Die ganze Welt offenbart sich als Schöpfung Gottes, sie selbst ruft es durch ihre Erscheinung, aber auch mit den vielfältigen Stimmen aller Geschöpfe, in die Welt hinaus: der Baum, die Saat, der Sand am Meer, der Sonnenschein, und auch der Sturm, der mit seiner vernichtenden Kraft manchen Schaden anrichten kann. Ja, alles ruft es selbst hinaus: „bringt unserem Schöpfer Ehre”!
Und dann der Mensch, der sich selbst zum täglichen Beweis wird für die Güte und Größe Gottes.
Es ist alles da, was wir auch in dem Lied des Mose und des Lammes hören:
Der Lobpreis der Werke Gottes, die Herrschaft Gottes über den Menschen, die Vollkommenheit seiner Wege, die wir in der Natur deutlich erkennen, die Ehrfurcht des Menschen vor der Größe Gottes, die in seiner Schöpfung sichtbar wird.
Und dies ist nur ein Lied von so vielen, die man singen könnte und die einstimmen in dieses Lied des Mose und des Lammes.
Ja, einstimmen, mitsingen. Ich stelle mir vor, dass es dort im Reich Gottes ewig klingt, und wenn wir hier Musik machen, wenn wir singen oder ein Instrument spielen, dann fallen wir in diese himmlische Musik mit ein, tragen bei zu einem fortwährenden, ewigen Gotteslob.
Aber nicht nur unsere Stimmen, auch unser Handeln kann ja das Lob Gottes gewissermaßen „singen”. Gewiss, es ist dann meist kein schöner Gesang, aber er dient doch zum Lob Gottes.
Wir mögen dabei an Worte Jesu denken. Er wurde beim Einzug in Jerusalem von den Hohepriestern und Schriftgelehrten aufgefordert, die Menge zum Schweigen zu bringen, und erwiderte: „ Ich sage euch: wenn diese schweigen, werden die Steine schreien! ” (Lk 19, 40)
Steine sind so reglos wie kaum etwas anderes, sie können von sich aus nichts tun. Und doch verkünden sie das Lob Gottes, laut genug, dass Gott es hören kann, aber vielleicht auch laut genug, dass wir es hören können. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass dieses Lob nicht so klingt, dass wir uns daran erfreuen würden. Nicht umsonst spricht Jesus ja vom „Schreien”, und das ist auch beim Menschen nichts Schönes. Aber so ist es: das Lob Gottes kann angesichts seiner wunderbaren Werke nicht aufhören.

Wie ist es aber überhaupt um den Klang des Gesangs derer, die in unserem Predigttext genannt werden, bestellt? Ist das besser als das Schreien der Steine?
Wir wissen es nicht. Und wenn wir, ohne die Melodie dieses Liedes zu kennen, einfach drauflossingen, um mit in diesen Lobgesang einzustimmen, wird es wohl zu einem ziemlichen Durcheinander kommen, das alles andere als harmonisch klingt.
Nun, ich geh mal davon aus, dass im Reich Gottes nicht nur Raum und Zeit durch Unendlichkeit und Ewigkeit völlig neu definiert werden bzw. eigentlich nicht mehr. Auch unser Harmoniebegriff oder besser unser Harmoniegefühl wird dort sein Ende finden. Egal, welcher Ton: es wird sich alles zusammenfügen zu einem herrlichen Klang, zu einem Lobpreis, wie er schöner, gewaltiger und erhebender eigentlich nicht sein kann. Denn dort ist Gott selbst am Werk, der alles vollkommen gemacht hat.
Das Lied, von dem die Offenbarung spricht, ist ein Lied der Sieger. So wird es ja eingeleitet: ...die den Sieg behalten hatten über das Tier und sein Bild und über die Zahl seines Namens, die standen an dem gläsernen Meer und hatten Gottes Harfen und sangen das Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes. (Offb 15, 2b-3a) Man könnte an so manche sportliche Veranstaltung denken, aus der eine Mannschaft als Sieger hervorging und wo dann häufig die Hymne der Rockgruppe Queen zu hören ist: „We are the champions”.
Aber das ist es nicht, denn in dieser Hymne feiert ja nur der Mensch sich selbst.
Hier geht es vielmehr um die Feier eines anderen: Gottes, der Himmel und Erde gemacht hat, der der König aller Völker ist und sie zur Gemeinschaft mit ihm ruft.
Was im Reich Gottes bereits vollendet ist, was der Seher Johannes da geschaut hat, das ist in unserer Welt noch lange nicht an sein Ziel gelangt.
Krieg, Verfolgung, Hass, Neid, Missgunst, Armut, Hunger, Elend, Arroganz, Überheblichkeit, Hybris: unsere Welt ist eine einzige Dissonanz, ein Missklang. Nichts fügt sich ein in diese himmlische Harmonie, von der die Musik, die wir schaffen können, eigentlich nur ein schwacher Abglanz ist.
Aber genau das ist sie auch im positiven Sinn: ein Abglanz, ein Vorgeschmack, ein Zeichen der Hoffnung, ein Licht, das im Dunkeln leuchtet. Paul Gerhardt hatte es in seinem Lied „Geh aus, mein Herz, und suche Freud” im Blick auf die Natur, die Schöpfung Gottes, schon so gedeutet, und das wollen wir nun auch einmal singen: Aus dem Lied „Geh aus, mein Herz, und suche Freud” die Verse 9 und 10:
(EG 503, 9-10)
9. Ach, denk ich, bist du hier so schön
und lässt du's uns so lieblich gehen
auf dieser armen Erden:
was will doch wohl nach dieser Welt
dort in dem reichen Himmelszelt
und güldnen Schlosse werden!

10. Welch hohe Lust, welch heller Schein
wird wohl in Christi Garten sein!
Wie muss es da wohl klingen,
da so viel tausend Seraphim
mit unverdrossnem Mund und Stimm
ihr Halleluja singen.

Die Natur, besonders jetzt in der Frühlingszeit, erstrahlt in all ihrer Schönheit und ist doch nur ein Abglanz dessen, was wir in Gottes Reich schauen werden. Der Chor der Engel – man kann sich wohl nichts Schöneres vorstellen, und auch wenn es nur ein Abglanz ist, wenn wir da versuchen mit einzustimmen während der Feier des Abendmahls, wenn wir das Sanctus singen, das Dreimal-Heilig: wir schauen dann doch ein bisschen hinein in dieses wunderbare Reich Gottes, den Garten Christi, und schöpfen daraus Kraft und Hoffnung.
„Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir, denn deine gerechten Gerichte sind offenbar geworden.”
Was Martin Luther mit „gerechten Gerichte” übersetzte, könnte man auch etwas anders wiedergeben: „gerechte Taten”. Das würde sich auch besser einfügen in das Gesamte dieses Hymnus, wo es ja um die Taten Gottes geht mehr als um ein Gericht.
Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir – es ist eine tiefe Sehnsucht, die wir alle teilen. Damit es dahin kommt, tun wir unseren Teil.
Eins ist, dass wir nicht aufhören, das Lob Gottes in die Welt hinaus zu tragen.
Ein anderes ist, dass wir andere Menschen mitnehmen in dieses Gotteslob hinein, dass wir mit unserer Musik ein Licht in das Dunkel der Völker hineintragen – und in das Dunkel der Herzen der Menschen, die uns begegnen und die in Trauer oder Leid gefangen sind.
Ich kann mir vorstellen, dass der eine oder die andere jetzt bei sich denkt: ja, wenn ich nur singen oder sonstwie Musik machen könnte. Aber das Lob Gottes muss ja keineswegs von Profis musiziert werden.
Aus dem Geschrei der jungen Kinder und Säuglinge hat Gott sich ein Lob zugerichtet, und junge Mütter und Väter wissen, wie nervig solch ein Geschrei sein kann. Aber in Gottes Ohren klingt das ganz anders, es ist ein Lob des allmächtigen, barmherzigen Gottes!
Darum: auf welche Weise wir auch immer Gott loben und danken, vor Gott wird es zu einem wunderbaren Gesang, zu einer wunderbaren Musik werden. Und ich bin sicher, dass genau das gleiche auch im Herzen eines Menschen geschehen kann, dass das, was eigentlich – nach unseren Vorstellungen – recht jämmerlich klingen muss, doch zu einem wunderbaren Klang wird. Denn das Lob Gottes ist immer harmonisch, egal, auf welche Weise und mit welchen Tönen es erklingt. Denn das Wesentliche kommt ja doch aus dem Herzen.
Amen


Liedvorschläge zur Predigt:
O Tod, wo ist dein Stachel nun (EG 113)
Jesus Christus herrscht als König (EG 123)
Herzlich tut mich erfreuen (EG 148)
Lobt Gott, den Herrn, ihr Heiden all (EG 293)
Laudato si (EG 515)
Masithi Amen (HN-/KHW-EG 609)


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