das Kirchenjahr

3. Sonntag im Advent (Gaudete)

Der Vorläufer des Herrn

Predigtanregung

Am 3. Sonntag im Advent steht der "Vorläufer des Herrn", Johannes der Täufer, im Vordergrund. Während die Evangelienlesungen und die alttestamentliche Lesung dieses Thema aufgreifen, betrachten die Epistellesungen unseren Umgang mit der Botschaft, die wir empfangen haben, als Haushalter über die Geheimnisse Gottes (1. Kor 4, 1-5), als Hoffende (Röm 15, 4-13) und als die, die schlafen und das Kommen des Herrn verpassen, wenn sie nicht aufwachen (Offb 3, 1-6). Diese drei Aspekte sind schwer dem Thema unterzuordnen, es sei denn, man sieht darin die Reaktion auf die Botschaft des Propheten, denn alle drei sind geschrieben in der Erwartung, dass der Herr kommt, aber noch nicht endgültig da ist.
Es entfällt das "Gloria in excelsis".
Der originale Name des 3. Adventssonntags lautet „Gaudete”, was sich von dem ursprünglichen Introitus ableitet (Gaudete in Domino semper: „Freut euch im Herrn allezeit”, Phil 4,4). Wegen der Freude, die hier zum Ausdruck kommt, ist es auch möglich, als liturgische Farbe Rosa zu wählen.

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II - Lk 3, (1-2) 3-14 (15-17) 18 (19-20)

Im fünfzehnten Jahr der Herrschaft des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Statthalter in Judäa war und Herodes Landesfürst von Galiläa und sein Bruder Philippus Landesfürst von Ituräa und der Landschaft Trachonitis und Lysanias Landesfürst von Abilene, 2 als Hannas und Kaiphas Hohepriester waren, da geschah das Wort Gottes zu Johannes, dem Sohn des Zacharias, in der Wüste. 3 Und er kam in die ganze Gegend um den Jordan und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden, 4 wie geschrieben steht im Buch der Reden des Propheten Jesaja (Jesaja 40,3-5): Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: „Bereitet den Weg des Herrn und macht seine Steige eben! 5 Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden; und was krumm ist, soll gerade werden, und was uneben ist, soll ebener Weg werden. 6 Und alle Menschen werden den Heiland Gottes sehen.”
7 Da sprach Johannes zu der Menge, die hinausging, um sich von ihm taufen zu lassen: Ihr Schlangenbrut, wer hat denn euch gewiss gemacht, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet? 8 Seht zu, bringt rechtschaffene Früchte der Buße; und nehmt euch nicht vor zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken. 9 Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt; jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.
10 Und die Menge fragte ihn und sprach: Was sollen wir denn tun? 11 Er antwortete und sprach zu ihnen: Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat; und wer zu essen hat, tue ebenso. 12 Es kamen auch die Zöllner, um sich taufen zu lassen, und sprachen zu ihm: Meister, was sollen denn wir tun? 13 Er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als euch vorgeschrieben ist! 14 Da fragten ihn auch die Soldaten und sprachen: Was sollen denn wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemandem Gewalt oder Unrecht und lasst euch genügen an eurem Sold!
15 Als aber das Volk voll Erwartung war und alle dachten in ihren Herzen von Johannes, ob er vielleicht der Christus wäre, 16 antwortete Johannes und sprach zu allen: Ich taufe euch mit Wasser; es kommt aber einer, der ist stärker als ich, und ich bin nicht wert, dass ich ihm die Riemen seiner Schuhe löse; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. 17 In seiner Hand ist die Worfschaufel, und er wird seine Tenne fegen und wird den Weizen in seine Scheune sammeln, die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen. 18 Und mit vielem andern mehr ermahnte er das Volk und verkündigte ihm das Heil. 19 Der Landesfürst Herodes aber, der von Johannes zurechtgewiesen wurde wegen der Herodias, der Frau seines Bruders, und wegen alles Bösen, das er getan hatte, 20 fügte zu dem allen noch dies hinzu: er warf Johannes ins Gefängnis.

Anregung folgt später

Liedvorschläge:

Gottes Sohn ist kommen (EG 5)
MIt Ernst, o Menschenkinder (EG 10)
Auch dürft ihr nicht erschrecken (EG 11, 8.10)
„Tröstet, tröstet”, spricht der Herr (EG 15)
Wir wollen sing'n ein' Lobgesang (EG 141)
Gott hat dir Christus, seinen Sohn (EG 145, 2-4)

Fürbittengebet

Treuer Herr, himmlischer Vater,
du kommst, darauf vertrauen wir. Doch fehlt es uns oft an Mut, zu tun, was du uns aufgetragen hast. Wir sind keine guten Wegbereiter.
So bitten wir dich: stärke unseren Glauben, dass alles so wird, wie du es erwartest – damit du kommen kannst.
Wir bitten dich, dass du schon jetzt deine Gegenwart sichtbar werden lässt – und wenn es dir gefällt, dann nutze uns als deine Werkzeuge.
Hilf denen, die in Unfrieden leben – mit ihren Nachbarn, ihren Vorgesetzten, ihren Mitarbeitern, ihren Familienangehörigen – führe sie auf den Weg des Friedens.
Hilf denen, die in Einsamkeit gefangen sind – dass sie nicht allein bleiben.
Hilf denen, die krank sind – dass sie dein Heil erfahren, auch und gerade dann, wenn ihre Krankheit gewiss zum Tode führt. Am Ende bist du auch da.
Hilf denen, die vor Reichtum nicht mehr die Kürze ihrer Lebensspanne wahrnehmen: dass sie demütig werden vor dir. Lass sie teilen mit denen, die nicht wissen, ob sie am nächsten Tag genug zu essen haben.
Hilf denen, die nicht mehr an dich glauben können, dass sie dein Licht schauen.
Hilf denen, die in der Ferne sich zu deinem Lob versammeln, und dabei doch so wenig haben. Wir denken an die Geschwister in Botswana, denen wir besonders verbunden sind, aber auch an all die anderen in der weiten Welt.
Was uns sonst bewegt, bringen wir vor dich in der Stille:
Stille...
Hilf uns, Boten zu sein: in der Begegnung auf der Straße, am Gartenzaun, in Ehe und Familie. Lass uns deine Liebe hinaustragen in die Welt, lass dein Licht leuchten in der Dunkelheit. Denn dir gebührt Ruhm und Ehre jetzt und in Ewigkeit.
Amen