das Kirchenjahr

Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus

27. Januar

Opfer des Nationalsozialismus

Predigttexte

Der Spruch des Tages deutet schon darauf hin, dass wir nicht vergessen dürfen, was in der jüngeren Geschichte unseres Landes geschehen ist. Die Menschenverachtung, die in den Greueltaten der Zeit des Nationalsozialismus ihren Ausdruck fand, dringt auch heute immer wieder durch, zum Beispiel wenn es um die Aufnahme von Flüchtlingen oder den Respekt vor Andersgläubigen geht. Doch soll der Schwerpunkt dieses Tages ganz bewusst auf den Opfern des Nationalsozialismus liegen. Menschen, die allein aufgrund ihrer Geburt ausgeschlossen und schließlich auf grausame Weise zu Tode gebracht wurden. Dazu gehören nicht nur Juden, sondern neben den Regimekritikern und anderen auch Sinti und Roma sowie Menschen, die als lebensunwert betrachtet wurden und deren Ermordung systematisch geplant und durchgeführt wurde.

Zu den Perikopen

I - Eph 4, 25-32

25 Darum legt die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten, weil wir untereinander Glieder sind. 26 Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen, 27 und gebt nicht Raum dem Teufel. 28 Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern arbeite und schaffe mit eigenen Händen das nötige Gut, damit er dem Bedürftigen abgeben kann. 29 Lasst kein faules Geschwätz aus eurem Mund gehen, sondern redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Segen bringe denen, die es hören. 30 Und betrübt nicht den heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt seid für den Tag der Erlösung. 31 Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit. 32 Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.

II - Pred 8, 10-14.17

10 Und weiter sah ich Gottlose, die begraben wurden und zur Ruhe kamen; aber die recht getan hatten, mussten hinweg von heiliger Stätte und wurden vergessen in der Stadt. Das ist auch eitel. 11 Weil das Urteil über böses Tun nicht sogleich ergeht, wird das Herz der Menschen voll Begier, Böses zu tun. 12 Wenn ein Sünder auch hundertmal Böses tut und lange lebt, so weiß ich doch, dass es wohlgehen wird denen, die Gott fürchten, die sein Angesicht scheuen. 13 Aber dem Gottlosen wird es nicht wohlgehen, und wie ein Schatten werden nicht lange leben, die sich vor Gott nicht fürchten. 14 Es ist eitel, was auf Erden geschieht: Es gibt Gerechte, denen geht es, als hätten sie Werke der Gottlosen getan, und es gibt Gottlose, denen geht es, als hätten sie Werke der Gerechten getan. Ich sprach: Das ist auch eitel. 17 Und ich sah alles Tun Gottes, dass ein Mensch das Tun nicht ergründen kann, das unter der Sonne geschieht. Und je mehr der Mensch sich müht zu suchen, desto weniger findet er. Und auch wenn der Weise meint: „Ich weiß es”, so kann er's doch nicht finden.

III - Mt 10, 26b-28(29-31)

Präfamen:
Als Jesus die zwölf Jünger aussandte, ermahnte er sie zu Furchtlosigkeit und Treue zu Gottes Wort, das sie in und durch Jesus erfahren hatten. Dabei nimmt er auch die Zukunft in den Blick, in der Christen zu Sündenböcken gemacht und darum verfolgt und getötet wurden. So hört seine Worte, wie sie geschrieben stehen im Evangelium nach Matthäus im 10. Kapitel:

26 Es ist [auch] nichts verborgen, was nicht offenbart wird und nichts verborgen, was nicht bekannt wird. 27 Was ich euch sage in der Dunkelheit, das sagt im Licht, und was ihr ins Ohr geflüstert bekommt, verkündet auf den Dächern. 28 Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, aber die Seele nicht töten können; fürchtet aber mehr den, der die Seele dem Verderben preisgeben kann und den Leib tötet in der Hölle. 29 Werden nicht zwei Spatzen für ein paar Groschen zum Kauf angeboten? Und doch fällt kein einziger von diesen auf die Erde ohne euren Vater. 30 Bei euch aber sind auch die Haare auf dem Kopf alle gezählt. 31 Fürchtet euch nicht: Ihr seid viel wertvoller als die Spatzen.
Aus der Studienfassung der Offenen Bibel

IV - 1. Joh 2, 7-11

Präfamen:
Johannes erinnert uns in seinem ersten Brief daran, dass Gott die Liebe ist, und ermahnt uns, einander in dieser Liebe zu begegnen. Dabei verweist er darauf, dass die Aufforderung zur Liebe nichts Neues ist, denn das Gebot der Nächstenliebe finden wir bereits im Buch Deuteronomium(, dem 5. Buch Mose). Als diejenigen, die in Christus das Licht der Welt erkannt und angenommen haben, sollen wir im Licht bleiben und nicht die Finsternis suchen. So hört, was geschrieben steht im 1. Brief des Johannes im 2. Kapitel:

7 Geliebte, ich schreibe Euch nicht ein neues Gebot, sondern ein altes Gebot, das Ihr von Anfang an hattet. Das Gebot, das alte, ist das Wort, das Ihr gehört habt. 8 Dann aber schreibe ich Euch doch ein neues Gebot, das wahrhaftig in ihm ist und in Euch, denn die Finsternis vergeht und das Licht, das wahre, scheint schon. 9 Wer behauptet, in dem Licht zu sein, und seinen Bruder hasst, ist bis jetzt in der Finsternis. 10 Wer seinen Bruder liebt, bleibt im Licht, und an ihm ist kein Anstoß. 11 Wer aber seinen Bruder hasst, ist in der Finsternis und wandelt in der Finsternis und weiß nicht, wohin er geht, weil die Finsternis seine Augen blind gemacht hat.
Aus der Studienfassung der Offenen Bibel

V - Gen 4, 1-10

Präfamen:
Seit der Vertreibung aus dem Paradies gibt es Neid und Missgunst, Hass und Verachtung. Die Erzählung von Kain und Abel berichtet, wie solche Regungen sogar zu Feindschaft und Gewalt zwischen Brüdern führen. So hört, was geschrieben steht im Buch Genesis(, das ist das 1. Buch Mose,) im 4. Kapitel:

1 Adam und Eva bekamen ihr erstes Kind, einen Sohn Kain. Und sie sprach: Ich habe einen Mann hervorgebracht mit Hilfe JHWHs. 2 Später wurde wieder ein Sohn geboren, sein Bruder Abel. 3 Jahre später opferte Kain JHWH einige Früchte von der letzten Ernte. 4 Abel brachte auch Opfer dar, einige Jungtiere von seiner Kleinviehherde, ja die besten. Während JHWH nun wohlwollend auf Abels Opfergabe blickte, 5 blickte er keineswegs wohlwollend auf Kains Opfergabe. Dadurch wurde Kain sehr wütend und er senkte seinen Blick. 6 Da sagte JHWH zu Kain: Warum bist du in Zorn entbrannt, und warum hat sich dein Angesicht gesenkt? 7 Wird es nicht Erhebung geben, wenn du darangehst, gut zu handeln? Wenn du aber nicht darangehst, gut zu handeln, so kauert die Sünde am Eingang, und nach dir steht ihr tiefes Verlangen; und wirst du, ja du, die Herrschaft über sie erlangen? 8 Danach sagte Kain zu seinem Bruder Abel: Lass uns auf das Feld hinübergehen. So geschah es, als sie auf dem Feld waren, dass Kain dann über Abel, seinen Bruder, herfiel und ihn tötete. 9 Später fragte JHWH den Kain: Wo ist dein Bruder? und er antwortete: Ich weiß nicht - bin ich meines Bruders Hüter? 10 Und er sprach: Was hast du getan? Hör mir zu, wenn ich mit dir rede. Das Blut deines Bruders schreit vom Erdboden her zu mir.
Aus der Studienfassung der Offenen Bibel

VI - Lk 22, (31-34)54-62

31 Simon, Simon, siehe, der Satan hat begehrt, euch zu sieben wie den Weizen. 32 Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dereinst dich bekehrst, so stärke deine Brüder. 33 Er aber sprach zu ihm: Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. 34 Er aber sprach: Petrus, ich sage dir: Der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, dass du mich kennst.
54 Sie ergriffen ihn aber und führten ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters. Petrus aber folgte von ferne. 55 Da zündeten sie ein Feuer an mitten im Hof und setzten sich zusammen; und Petrus setzte sich mitten unter sie. 56 Da sah ihn eine Magd am Feuer sitzen und sah ihn genau an und sprach: Dieser war auch mit ihm. 57 Er aber leugnete und sprach: Frau, ich kenne ihn nicht. 58 Und nach einer kleinen Weile sah ihn ein anderer und sprach: Du bist auch einer von denen. Petrus aber sprach: Mensch, ich bin's nicht. 59 Und nach einer Weile, etwa nach einer Stunde, bekräftigte es ein anderer und sprach: Wahrhaftig, dieser war auch mit ihm; denn er ist ein Galiläer. 60 Petrus aber sprach: Mensch, ich weiß nicht, was du sagst. Und alsbald, während er noch redete, krähte der Hahn. 61 Und der Herr wandte sich und sah Petrus an. Und Petrus gedachte an des Herrn Wort, wie er zu ihm gesagt hatte: Ehe heute der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. 62 Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich.

M - Ps 34, 16-23
Ps 46
Mk 12, 28-34
Röm 11, 1-2a

folgt später