das Kirchenjahr

Tag der Heimsuchung Mariä

2. Juli

Besuch Marias bei Elisabeth

Predigtanregungen

Im 14. Jahrhundert wurde dieser Tag von Papst Urban VI. aus dem Volksbrauchtum aufgenommen und als kirchlicher Feiertag eingeführt. Die lutherische Kirche hat dieses Fest beibehalten, es ist aber in Vergessenheit geraten, obgleich seine Geschichte im Evangelium des Lukas breiten Raum einnimmt: sie erzählt von dem Besuch Marias bei ihrer Base Elisabeth, der einzigen Frau, der sich Maria nach der Verkündigung des Engels anvertrauen konnte. In diesem Zusammenhang ist uns das Magnifikat überliefert (Lk 1, 39-56).
Aus den Worten, die in dieser Begegnung gesprochen wurden, hat sich das „Ave Maria” gebildet zusammen mit dem Wort des Engels, der Maria die Geburt des Kindes ankündigte: „Gegrüßest seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir, du bist gebenedeit unter den weibern, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus Christus.” Seit etwa 1000 Jahren ist dieser sogenannte „englische Gruß” (von „Engel” abgeleitet) in den Gebetsschatz der Kirche aufgenommen, aber im protestantischen Raum als „katholisch” gänzlich verworfen worden, da hier die Gefahr einer möglichen Anbetung Marias durchaus nicht fernliegt. Allein der dreieinige Gott darf angebetet werden, und daran hält die protestantische Kirche mit Recht fest. Deswegen ist aber wohl dieser Tag im protestantischen Raum so zurückgetreten.
Dass darüber das Gedenken an Mariä Heimsuchung verworfen wurde, ist nicht richtig und bedarf der Überprüfung unserer eigenen Haltung zur Überlieferung der Heiligen Schrift. Auch ist der englische Gruß kein Gebet, sondern eine Anrede, und an ihm können wir erkennen, welch einer Verehrung wir Maria würdigen dürfen; alle diese Wort sind der Heiligen Schrift entnommen.
Die liturgische Farbe des Tages der Heimsuchung der Maria ist Weiß, denn es handelt sich hier um ein Christusfest.

Zu den Perikopen

  • I: 1. Tim 3, 16

    folgt später

  • II: Jes 11, 1-5

    Die Welt, die Jesaja hier sieht, ist eine wunderbare Welt des Friedens und der Eintracht. Ein für uns Menschen unerreichbares Ziel. Darum kommt all dies auch von Gott und nicht von Menschen; wohl aber durch einen Menschen. Es lag nahe für die christliche Gemeinde, sich diesen Text anzueignen als Prophetie auf Jesus hin. Heute ist dieser Schritt nicht mehr nachvollziehbar. Vielmehr weisen uns die Worte des Jesaja auf die Tatsache hin, dass auch wir noch Wartende sind: der Messias ist zwar schon in Jesus gekommen, er muss aber wiederkommen, um sein Werk zu vollenden. Da dies ein „alttestamentlicher” Text ist, sehen wir uns Seite an Seite mit dem jüdischen Volk: gemeinsam warten wir auf das Kommen des Messias.
    Für die christliche Gemeinde aber stellt sich noch eine andere Frage: was bedeutet dieser Text für uns?
    Der kirchenjahreszeitliche Zusammenhang ist recht klar; er verknüpft diesen Text mit der Menschwerdung Gottes. DIes ist aber nur insoweit nachvollziehbar, als wir glauben, dass Jesus der ist, von dem Jesaja hier spricht. Wir können nicht die Schlussfolgerung ziehen, dass der Text bereits in Erfüllung ging. Also müssen wir uns fragen, wie wir auf diesen Text reagieren: Legen wir die Hände in den Schoß und warten, denn Gott wird ja dies alles bewirken, oder beginnen wir selbst zu handeln? Wenn ja, was können wir tun? Die Predigt sollte diese Frage aufnehmen und erörtern.

  • III: Lk 1, 39-48(49-55)56

    folgt später

  • IV: 1. Tim 3, 16

    folgt später

  • V: Jes 11, 1-5

    Die Welt, die Jesaja hier sieht, ist eine wunderbare Welt des Friedens und der Eintracht. Ein für uns Menschen unerreichbares Ziel. Darum kommt all dies auch von Gott und nicht von Menschen; wohl aber durch einen Menschen. Es lag nahe für die christliche Gemeinde, sich diesen Text anzueignen als Prophetie auf Jesus hin. Heute ist dieser Schritt nicht mehr nachvollziehbar. Vielmehr weisen uns die Worte des Jesaja auf die Tatsache hin, dass auch wir noch Wartende sind: der Messias ist zwar schon in Jesus gekommen, er muss aber wiederkommen, um sein Werk zu vollenden. Da dies ein „alttestamentlicher” Text ist, sehen wir uns Seite an Seite mit dem jüdischen Volk: gemeinsam warten wir auf das Kommen des Messias.
    Für die christliche Gemeinde aber stellt sich noch eine andere Frage: was bedeutet dieser Text für uns?
    Der kirchenjahreszeitliche Zusammenhang ist recht klar; er verknüpft diesen Text mit der Menschwerdung Gottes. DIes ist aber nur insoweit nachvollziehbar, als wir glauben, dass Jesus der ist, von dem Jesaja hier spricht. Wir können nicht die Schlussfolgerung ziehen, dass der Text bereits in Erfüllung ging. Also müssen wir uns fragen, wie wir auf diesen Text reagieren: Legen wir die Hände in den Schoß und warten, denn Gott wird ja dies alles bewirken, oder beginnen wir selbst zu handeln? Wenn ja, was können wir tun? Die Predigt sollte diese Frage aufnehmen und erörtern.

  • VI: Lk 1, 39-48(49-55)56

    folgt später

  • Marginaltexte: 1. Sam 2,1-10

    folgt später



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