Der Name des Sonntags Invokavit leitet sich vom Beginn der lateinischen
Antiphon ab: „Invocavit me, et ergo exaudiam eum”
(Ps 91, 15; deutsch s. unten, wörtliche Übersetzung von „Invokavit” hervorgehoben).
Der Sonntag Invokavit hat die Geschichte der Versuchung Jesu zum Thema.
Versuchung ist inzwischen zu einem altertümlichen Begriff geworden,
vor allem deshalb, weil die Frage nach dem Versuchenden immer deutlicher gestellt wurde und wird.
Gibt es ihn überhaupt? Entspringt die Versuchung nicht ausschließlich
in einem selbst? Diese Entwicklung muss auf jeden Fall berücksichtigt werden,
wenn wir von Versuchung sprechen. Die Vorstellung eines leibhaftigen Versuchers
als des Teufels ruft höchstens noch ein müdes Lächeln hervor; das
Arbeiten mit solchen Bildern in der Predigt ist heutzutage ausgesprochen schwierig,
wenn nicht gar unmöglich. Die Frage nach dem Versuchenden bleibt, sei es nun
die Person selbst oder eine von außen wirkende Kraft. Und immerhin finden
wir den Begriff noch in der deutschen Sprache, wenn z.B. gesagt wird: „Ich bin
versucht, das und das zu kaufen.” Aber hier hat es gewiss nicht mehr
den Sinn, den es in der Bibel hat.
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VI - Mt 4, 1-11Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht
würde.
2 Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte
gefastet hatte, hungerte ihn.
3 Und der Versucher trat zu ihm und
sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden.
4 Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben (5. Mose 8,3):
„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden
Wort, das aus dem Mund Gottes geht.”
5 Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und
stellte ihn auf die Zinne des Tempels
6 und sprach zu ihm: Bist du Gottes
Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben (Psalm 91,11.12): „Er wird seinen
Engeln deinetwegen Befehl geben; und sie werden dich auf den
Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.”
7 Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben
(5. Mose 6,16): „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.”
8 Darauf führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und
zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit
9 und
sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest.
10 Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! denn
es steht geschrieben (5. Mose 6,13): „Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm
allein dienen.”
11 Da verließ ihn der
Teufel. Und siehe, da traten Engel zu ihm und dienten ihm.
Anregung folgt später
Liedvorschläge:Der Teufel brächt uns gern zu Fall (EG 6,4)
Nun jauchzet, all ihr Frommen (EG 9, 1.3-5)
O König aller Ehren (EG 71, 1.5.6)
Drum auf, mein Herz, fang an den Streit (EG 114, 7.8)
Komm, o komm, du Geist des Lebens (EG 134, 1-2.6-8)
Gott der Vater steh uns bei (EG 138)
Herr Christ, dein bin ich eigen (EG 204)
Dass Jesus sieget, bleibt ewig ausgemacht (EG 375)
In dir ist Freude (EG 398) - enthält „Halleluja”
Meine engen Grenzen (KHW-EG 584)
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