Johannes der Jüngere, Sohn des Zebedäus, war zunächst
ein Jünger Johannes des Täufers. Zusammen mit Petrus und Jakobus gehörte
er dann zu den drei Jüngern, die Jesu besonderes Vertrauen genossen. Er ist
nach der Tradition der Jünger, den Jesus lieb hatte. Als einziger der Apostel
stand er unter dem Kreuz; ihm vertraute der Herr seine Mutter an.
Geschichtlich belegt ist sein langjähriger Aufenthalt als
Presbyther in Ephesus, von wo aus er die 7 kleinasiatischen Gemeinden gründete,
die in der Offb mit den sieben Sendschreiben angesprochen werden. In Ephesus sammelte
er Schüler um sich, darunter auch Polykarp, späterer Bischof von Smyrna.
Kaiser Domitian verbannte ihn nach der Überlieferung auf die Insel Patmos,
wo er (ca. 90-95 n. Chr.) die Offenbarung empfing und niederschrieb. Erst in hohem
Alter schließlich verfasste er das Evangelium, das Martin Luther als das "zarte
rechte Hauptevangelium" bezeichnete. Das Thema dieses Evangeliums steht in
Kapitel 3, 16: "Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen
Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige
Leben haben."
Seine Briefe schildern Gott als Licht, als Liebe. "Seht welch
eine Liebe hat uns der Vater erwiesen dass wir Gottes Kinder heißen sollen
- und wir sind es auch!" (1. Joh 3, 1) Im Alter wiederholte er immer wieder
die Aufforderung: "Kindlein, liebet euch untereinander!" Danach von seinen
Schülern gefragt, antwortete er: "Es ist ein Wort des Herrn; wer es erfüllt
tut genug."
Eine Erzählung der Väter, die Klemens von Alexandria
niederschrieb, mag die menschensuchende Liebe des Johannes beschreiben: Einst hatte
er einem Bischof einen Jüngling anempfohlen. Der Bischof unterrichtete den
Jüngling im Glauben und taufte ihn schließlich, worauf er ihn aus seiner
wachsamen Obhut entließ. Dieser kam bald unter die Räuber und gründete
eine eigene Räuberbande, selbst der grausamste von allen. Als Johannes wieder
in die Gemeinde kam und den Jüngling von dem Bischof zurückforderte, erwiderte
dieser, jener sei in der Seele tot, und wies Johannes den Ort, wo er hauste. Der
alte Johannes ritt zu dem Berg, wo die Räuberbande ihren Unterschlupf hatte,
und traf dort den Jüngling an, der sich zu verbergen suchte. Johannes rief:
"Ach, lieber Sohn, warum fliehst du vor deinem Vater? Fürchte dich nicht,
ich will vor Gott für dich eintreten und will gerne für dich sterben,
wie der Herr für uns gestorben ist. Halt an, lieber Sohn, glaube, denn Gott
hat mich zu dir gesandt!" Der Jüngling kehrte reuevoll zurück und
wurde durch Johannes zu einem Leben im Glauben hingeführt.
Johannes starb im Frieden im hohen Alter von 100 oder 101 Jahren
und wurde in Ephesus begraben. Sein Tag liegt so nah beim Christfest, weil diese
Zeit eine Zeit der Offenbarung der Liebe Gottes ist, die Johannes sein Leben hindurch
gelebt und gepredigt hat.
Johannes' Zeichen ist der Adler, ein Symbol seiner in die Höhe weisenden Theologie. In der Kunst
wird er auch mit einem Becher dargestellt, aus dem eine Schlange aufsteigt. Diese
Darstellung nimmt Bezug auf eine Legende, nach der Johannes von dem heidnischen
Priester Aristodemus genötigt worden war, einen Giftbecher zu leeren. Johannes
nahm keinen Schaden von diesem Trunk.
Zu den Perikopen
I - 1. Joh 1, 1-4
Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir mit
unseren Augen gesehen haben, was wir geschaut und unsere Hände berührt haben, über das Wort des Lebens –
2 und das Leben ist erschienen, und wir sahen
und bezeugen und verkünden Euch das ewige Leben, das bei dem Vater war und uns erschienen ist –
3 was wir gesehen und
gehört haben, verkünden wir auch Euch, damit auch Ihr mit uns Gemeinschaft habt. Und
unsere Gemeinschaft mit dem Vater ist auch Gemeinschaft mit seinem Sohn Jesus
Christus.
4 Und dies schreiben wir, damit unsere Freue vollkommen sei.
Aus
der Studienfassung der Offenen Bibel - ohne Alternativbegriffe
II - Spr 8, 22-36
Der HERR hat mich schon gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf, von Anbeginn her. 23 Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her, im Anfang, ehe die Erde war. 24 Als die Meere noch nicht waren, ward ich geboren, als die Quellen noch nicht waren, die von Wasser fließen. 25 Ehe denn die Berge eingesenkt waren, vor den Hügeln ward ich geboren, 26 als er die Erde noch nicht gemacht hatte noch die Fluren darauf noch die Schollen des Erdbodens. 27 Als er die Himmel bereitete, war ich da, als er den Kreis zog über den Fluten der Tiefe, 28 als er die Wolken droben mächtig machte, als er stark machte die Quellen der Tiefe, 29 als er dem Meer seine Grenze setzte und den Wassern, dass sie nicht überschreiten seinen Befehl; als er die Grundfesten der Erde legte, 30 da war ich als sein Liebling bei ihm; ich war seine Lust täglich und spielte vor ihm allezeit; 31 ich spielte auf seinem Erdkreis und hatte meine Lust an den Menschenkindern. 32 So hört nun auf mich, meine Söhne! Wohl denen, die meine Wege einhalten! 33 Hört die Mahnung und werdet weise und schlagt sie nicht in den Wind! 34 Wohl dem Menschen, der mir gehorcht, dass er wache an meiner Tür täglich, dass er hüte die Pfosten meiner Tore! 35 Wer mich findet, der findet das Leben und erlangt Wohlgefallen vom HERRN. 36 Wer aber mich verfehlt, zerstört sein Leben; alle, die mich hassen, lieben den Tod.
III - Joh 21, 20-24
Als er sich umwandte, sah Petrus, dass der Jünger, den Jesus liebte, folgte,
derjenige, der auch beim Abendessen an seiner Brust gelegen und gesagt hatte: „Herr,
wer ist dein Verräter?”
21 Als Petrus also diesen
Jünger sah, fragte er Jesus: „Herr, und was ist mit ihm?”
22 Jesus entgegnete ihm:
„Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht dich das an? Du folge mir nach!”
23 Diese Äußerung
verbreitete sich im Folgenden unter den Jüngern: dass der erwähnte Jünger nicht
sterben würde – aber Jesus hatte nicht zu Petrus gesagt, dass er nicht sterben würde,
sondern: „Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht dich das an?”
24 Dies ist der Jünger,
der diese Ereignisse bezeugt und der sie aufgeschrieben hat, und wir wissen, dass sein Zeugenbericht wahr ist.
Aus der Studienfassung der Offenen Bibel - ohne Alternativbegriffe
IV - 1. Joh 1, 1-4
Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir mit
unseren Augen gesehen haben, was wir geschaut und unsere Hände berührt haben, über das Wort des Lebens –
2 und das Leben ist erschienen, und wir sahen
und bezeugen und verkünden Euch das ewige Leben, das bei dem Vater war und uns erschienen ist –
3 was wir gesehen und
gehört haben, verkünden wir auch Euch, damit auch Ihr mit uns Gemeinschaft habt. Und
unsere Gemeinschaft mit dem Vater ist auch Gemeinschaft mit seinem Sohn Jesus
Christus.
4 Und dies schreiben wir, damit unsere Freue vollkommen sei.
Aus
der Studienfassung der Offenen Bibel - ohne Alternativbegriffe
V - Spr 8, 22-36
Der HERR hat mich schon gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf, von Anbeginn her. 23 Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her, im Anfang, ehe die Erde war. 24 Als die Meere noch nicht waren, ward ich geboren, als die Quellen noch nicht waren, die von Wasser fließen. 25 Ehe denn die Berge eingesenkt waren, vor den Hügeln ward ich geboren, 26 als er die Erde noch nicht gemacht hatte noch die Fluren darauf noch die Schollen des Erdbodens. 27 Als er die Himmel bereitete, war ich da, als er den Kreis zog über den Fluten der Tiefe, 28 als er die Wolken droben mächtig machte, als er stark machte die Quellen der Tiefe, 29 als er dem Meer seine Grenze setzte und den Wassern, dass sie nicht überschreiten seinen Befehl; als er die Grundfesten der Erde legte, 30 da war ich als sein Liebling bei ihm; ich war seine Lust täglich und spielte vor ihm allezeit; 31 ich spielte auf seinem Erdkreis und hatte meine Lust an den Menschenkindern. 32 So hört nun auf mich, meine Söhne! Wohl denen, die meine Wege einhalten! 33 Hört die Mahnung und werdet weise und schlagt sie nicht in den Wind! 34 Wohl dem Menschen, der mir gehorcht, dass er wache an meiner Tür täglich, dass er hüte die Pfosten meiner Tore! 35 Wer mich findet, der findet das Leben und erlangt Wohlgefallen vom HERRN. 36 Wer aber mich verfehlt, zerstört sein Leben; alle, die mich hassen, lieben den Tod.
VI - Joh 21, 20-24
Als er sich umwandte, sah Petrus, dass der Jünger, den Jesus liebte, folgte,
derjenige, der auch beim Abendessen an seiner Brust gelegen und gesagt hatte: „Herr,
wer ist dein Verräter?”
21 Als Petrus also diesen
Jünger sah, fragte er Jesus: „Herr, und was ist mit ihm?”
22 Jesus entgegnete ihm:
„Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht dich das an? Du folge mir nach!”
23 Diese Äußerung
verbreitete sich im Folgenden unter den Jüngern: dass der erwähnte Jünger nicht
sterben würde – aber Jesus hatte nicht zu Petrus gesagt, dass er nicht sterben würde,
sondern: „Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht dich das an?”
24 Dies ist der Jünger,
der diese Ereignisse bezeugt und der sie aufgeschrieben hat, und wir wissen, dass sein Zeugenbericht wahr ist.
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M - Spr 2, 1-11
folgt später